Don Diva – presents: Scaramanga / Jabbar El
Dieser “Big City Hustler” aus Brownsville/Brooklyn ist beileibe kein Unbekannter, veröffentlichte bereits 1998 über Sun Large Records sein anspruchsvolles Debütalbum “Seven Eyes Seven Horns”, ließ auf Godfather Don’s Diabolique mehrmals von sich hören und machte für den immens erfolgreichen Rawkus-Sampler “Lyricist Lounge Vol. 1″ den Host. Dann aber war erst mal Ende Gelände für den (einstmals?) eng mit Kool Keith verbundenen Scaramanga aka Cyclops 4000 aka Sir Menelik. Volle fünf Jahre hat es gebraucht, bis die Zeit des Wartens mit vorliegender, wieder über Sun Large gedroppten “Split-EP” ein Ende gefunden hat.
Hinter Jabbar El steckt kein anderer als Scaramanga selbst, der, wenn das mit den Pseudonymen so weiter geht, irgendwann selbst seinen Mentor aus alten Tagen noch in den Schatten stellen wird. Der erste Teil der EP gehört noch ganz seinem alten Ego, dessen forsche Raps durch die kompletten Produktionen von Denson Rosser Jr. nachdrücklich betont werden. Gleich zu Beginn kann das Duo mit “Beast Klipz” kiloweise Sympathien einsacken: die Zusammensetzung aus Scaramanga’s leicht nasaler Stimme und seinem nicht enden wollenden Reimfluss geht wunderbar im gekonnt gebauten, zeitlos guten Harmonie-Beat auf, der in einer Liga mit den star-produzierten Beats des Debütalbums spielt. Leider können die übrigen Songs dieser Einschätzung nicht ganz standhalten. Das ohrwurmende “Realism” mag noch in vollste Ordnung gehen, “Fiendish” ist nur Skipware.
Doch sind es hauptsächlich die unter dem Namen Jabbar El gedroppten Erzeugnisse, die weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Mag sein, dass es die Beats von Ali Vann und Ryan Mizuno sind, die Jabbar’s gewohnt gute Lyrics ihrer Wirkung berauben – so dass mir zu hoffen bleibt, es hier mit einem einmaligen Experiment zu tun zu haben. Das Ganze klingt zu lasch, borniert und abgestanden, als dass es in irgendeiner Weise zukunftsfähig wäre. Scaramanga selbst steht dabei relativ hilflos da, kann er selbst doch in “N.B.A.” noch mit unterhaltsamen Basketball-Wortspielchen überzeugen und selbst im Club-Klopfer “Makin’ It Happen” das Schlimmste vermeiden.
Doch allen Schönfärbereien zum Trotz bleibt ein gemischtes Gefühl und die Gewissheit, dass dieser unbestritten hochbegabte Wortakrobat mit besseren Beats unter der Zunge im New Yorker Untergrund jede Menge hermachen könnte. Die anstehen Alben beider (!) Schizophren-Charaktere – Jabbar El und Scaramanga – werden Klarheit bringen.
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