D’Meka – Now… Feel Me!

Das Wichtigste was es zu diesem Album zu sagen gibt: man sollte sich vom Cover nicht abschrecken lassen. Die Frau, die hier vor waschweißem Hintergrund posiert wie eine Poprinzessin, ist niemand anderes als Dameka, das weibliche Drittel der aus Cincinnati stammenden OTR Clique. Die Gruppenalben “Streets Deeper Than The Grave” und “The Rap Game” boten solide produzierten Gangsta Funk. Und genau daran knüpft auch dieses Soloalbum an, das die verschiedensten Einflüsse hat, von Houston bis zur Bay Area.

Zwar sind die Kollegen 2 Still und Phunky Mack hier auch ein paar Mal zu hören, doch hat man für “Now… Feel Me!” sicherheitshalber noch ein paar richtige Stargäste gebucht. Mit U.G.K, Papa Reu und Mr. 3-2 aus der Screwed Up Klick sind gleich drei texanische Schwergewichte zu hören, Suga T darf’s für den Westen unten halten und für das positive vibende “Angel Food Cake” konnte sogar Funklegende Bootsy Collins gewonnen werden. Das allein macht natürlich noch lange kein gutes Album, ganz im Gegenteil muss D’Meka sich eher den Vorwurf der Beliebigkeit gefallen lassen. Songs wie “Money Stacks”, “Dance Wit’ Me”, “Actin’ Bad” und “It’s Going Down Tonight” sind durchschnittlich vom ersten bis zum letzten Takt und würden auch auf tausend andere Alben nicht weiter auffallen. Wo sind die aus dem Leben gegriffenen Lieder wie “It Ain’t Right” oder “Life Goes On”, wo steckt die “Real Lady” hinter dem Image?

Es gibt sie. Im vorwärts preschenden “The Journey”, dem wohl besten Track des Albums, lässt Dameka die Geschichte der OTR Clique Revue passieren und schindet damit wesentlich mehr Eindruck als mit ihren ach so tollen Gästen. Auch “Last Days” lebt nicht nur von Papa Reu’s sattem Chorus, sondern vor allem von den ehrlichen Reimen. Und “Coast To Coast” muss man schon allein deswegen mögen, weil Dameka mit ihrer rotzigen, manchmal fast schon penetranten Stimme über den Beat brettert als würde es um ihr Leben gehen. Ein “Shining Star” ist sie nach diesem Album allerdings zurecht nicht geworden…