DJ S&S – H.W.O. Harlem World Order
“Harlem World Order” hakt man wohl am besten als komplett überflüssigen Vorboten der aufkommenden Mixtape-Ära ab. DJ S&S aus Harlem gibt den Brüllaffen, hat einen bunten Haufen mehr oder weniger bekannter Rapper versammelt, denen dann ein Plastebeat nach dem anderen unter die unmotivierten Verse geschoben wird. Der Sound? Größtenteils nicht mehr als ein schwacher Versuch, sich in den Windschatten von Dame Grease, Swizz Beatz, DJ Clue & Co. zu hängen.
Die hörenswerten Tracks lassen sich an einer Hand abzählen, DJ S&S selbst hat eigentlich nur einen einzigen zustandegebracht. “Vacant Lot Bounce” heißt das gute Stück, hier flowen sich ein paar Artists von Dame Grease’s Vacant Lot Records ordentlich einen ab: wer mehr von Emani Montana und The Bigga Threat hören will, sollte sich die Compilation “Live On Lenox Ave.” an Land ziehen. Etwas überraschend ist Tragedy Khadafi hier gleich in zwei Songs vertreten: die von Iatola produzierten “Armageddon” und “Lift Ya Glass” sind absolute Durchschnittsware, werden unter den gegebenen Umständen aber gerne mitgenommen. Wirklich gut sind hier eigentlich nur O.G.C. mit dem trocken ausgespuckten “Monday Blues For Brooklyn Crews”. Das Ding hat Klasse, hätte auch gut auf das zweite Album der Brooklyn-Crew gepasst und unterstreicht nochmal dick und fett, dass Duck Down Records in New York eine Macht ist. Punkt.
Über den Rest von “H.W.O.” legt man am besten den Mantel des Schweigens, noch nicht einmal Smoothe Da Hustler oder G.Dep können angesichts der miserablen Beatarbeit punkten. Und in den tieferen Etagen es sieht kein bißchen besser aus, Namen wie Knowledge The Pirate, Skipp Wize oder Fats The Governor sind schnell wieder vergessen. Der größte Witz des Albums ist allerdings ein fünfminütiger Track des legendären Red Alert, in dem dieser einen Streifzug durch die “History Of Hip-Hop” macht und an die großen Veteranen erinnert. Überall, wirklich überall, alter Mann – aber nicht hier!
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