DJ Muggs & Planet Asia – Pain Language
DJ Muggs hat es mal wieder getan und stieg für “Pain Language” schon zum dritten Mal mit einem ausgewählten MC in den Ring, nicht um sich gegenseitig die Gesichter lustig einzudellen und umzugestalten, sondern um ein schlagkräftiges, musikalisches TagTeam zu bilden. Über die Verdienste von Muggs braucht man an dieser Stelle natürlich keine Worte mehr verlieren, hat er die Worte “Klassiker” und “legendär” im HipHop-Kontext seit Anbeginn seiner aktiven Zeit maßgeblich mitgeprägt.
Für seinen neuesten Kollabostreich hat er sich Calispitter Planet Asia an Bord geholt, dem er passgenaue Unterlagen maßschneiderte, auf denen dieser sich hörbar wohlfühlt. Der Hauptschrauber für Cypress Hill lässt größtenteils keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten hinter den Reglern aufkommen und setzt Asias slicken, gleichsam druckvollen Flow und dessen charismatische Stimme mit DJ Muggs’schem Boom-Bap gekonnt in Szene. Für eine Kollabo von zwei Westküstlern klingt “Pain Language” erstaunlich throwback-ostküstig, doch was die Scheibe letztendlich von ambitionierten, jüngeren Cats, die die Kultur mit realem Scheiss bewahren wollen, abhebt, ist schlichtweg die bestechende Qualität. Und natürlich werden hier nicht zum millionsten Mal dieselben Soul und Funksamples gechoppt und geloopt, sondern häufig eher ambientartige Soundflächen aus E-Gitarren, Pianos, Chören (wie bei “All Hail The King”) und Streichern zusammengetragen, die alle zusammen eine dunkle wie dichte Amtosphäre schaffen, in die sich Asias Lyrics zwischen Battle-/Representern und religiös-wissenschaftlich-kryptischem (der hier gefeaturedte Killah Priest lässt grüßen) nahtlos einfügen. Und wenn Muggs seinen Instrumentals noch so satte Drumsets spendiert wie bei der Single “9mm”, in der es wie nichts Gutes scheppert, dann ist soweit alles gut im HipHop-Land.
“Pain Language” offenbart bis auf eine kleine Eintönigkeit auf Dauer keine wirklich nennenswerten Schwächen und zeigt beide Hauptakteure nicht nur jeweils für sich in bester Form, sondern auch hervorragend miteinander harmonieren. Die Gäste (u.a. GZA, B-Real, Sick Jacken und einige mehr) wurden aus vertrauten Camps und handverlesen zusammengecastet, die sich ebenso in das Gesamtbild einfügen ohne jedoch Asia die Butter vom Brot zu nehmen. Hier wurde ein von A-Z kohärentes Album aufgenommen, dass es wert ist, gehört zu werden, denn schmerzen tut “Pain Language” allerhöchstens jenen, die gerne sowas auf die Beine stellen würden, es aber nicht können. Das hier ist Veteranenshit und zwar unfickbar, unkaputtbar.
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