DJ Jazzy Jeff – Hip Hop Forever III
Jeffrey A. Townes, den meisten wohl besser bekannt als Jazzy Jeff, der DJ und Produzent des legendären HipHop-Duos DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince, bescherte uns an der Seite seines Kompagnons Will Smith in den späten 80ern und frühen 90ern zahlreiche Hits wie “Summertime” oder “Boom! Shake The Room”. Dadurch waren ihnen nicht nur mehrere goldene und Platin-Schallplatten sicher, auch der erste Grammy für einen Rap-Song ging an diese beiden gutgelaunten Gesellen.
Nachdem sie sich allerdings doch trennten und Will sich vor allem als Schauspieler einen Namen machte, hörte Jazzy Jeff nicht auf, sich auch als Solo-Künstler zu behaupten. Ob als Producer für diverse Rap- und R’n’B-Acts oder als Live-DJ, werden seine Skills heute noch hoch geschätzt, wie eh und je.
Mit dem vorliegenden DJ-Mix “Hip Hop Forever III” führt er gekonnt die beliebte Mixes-Reihe des britischen Labels BBE fort, für deren ersten beide Teile Kenny Dope (eine Hälfte des House-Produzenten-Duos Masters At Work) und ebenfalls Jazzy Jeff verantwortentlich waren. Ein Blick auf die Tracklist lässt schon erkennen in welche Richtung es hier geht und man muss (ob “leider” sei jedem selbst überlassen) sagen, wirklich überraschend ist hier nichts. Typisch Jazzy Jeff (und BBE) geht es hier sehr soulig und smooth zur Sache, Boom-Bap dominiert die Soundlandschaft. Gleich vier DJ-Premier-Beats lassen sich hier neben Produktionen von u.a. Jay Dee, den Beatminerz und DJ Spinna finden. Alte Klassiker wie Black Moons “Who Got The Props” oder “Eric B Is President” von Eric B & Rakim, locken aber leider genauso niemanden mehr hinter dem Ofen vor wie schon tausendmal auf Parties gehörte Lieder, wie Royca Da 5’9”s “Boom”. Versteht mich nicht falsch, ich kann all diesen Tracks in diesem Mix hier musikalisch durchaus noch etwas abgewinnen, aber war es wirklich nötig sie schon zum millionsten Mal wieder auf CD zu pressen? …Eben. Aber so ganz negativ will ich die Review nicht ausklingen lassen, denn eins muss noch mal gesagt sein: die Art und Weise WIE Jazzy Jeff all diese Songs gemixt hat, verdient Anerkennung. Astreine Übergänge und hörbare Routine erlauben, dass man hier auch wirklich von einem “Mix” spricht, denn was die meisten HipHop-DJs überlicherweise unter diesem Prädikat herausbringen, ist nichts anderes als simples Scratching zwischen zwei Songs als Übergang, aber Jazzy Jeff webt sie wirklich elegant ineinander (da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er sich inzwischen auch als House-DJ weltweit einen Namen gemacht hat).
Technisch gesehen haben wir es hier also wieder mit guter Ware zu tun, aber Kreativität und Mut zu Neuem lassen wirklich zu wünschen übrig. Sammler werden zwar sicher wieder zugreifen, allen anderen sei aber geraten auf’s angekündigte zweite Solo-Album “The Return Of The Magnificent” zu warten.
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