Dirty Blac – My Life
Dirty Blac ist kein Unbekannter: bereits 1998 tauchte er, damals gerade 15 Jahre alt, auf der “Da Crime Family” Compilation von Full Swang Entertainment aus Louisiana auf und steuerte mit “Visions Of A Mad Man” und dem Tongue-Twist-Stück “Water” gleich zwei gelungene Tracks bei. Ein paar Jahre später ist man wieder zurück im heimatlichen Hope/Arkansas. Die Stimme ist etwas tiefer geworden und die Features nicht unbedingt besser, aber an Power fehlt es Dirty Blac nach wie vor nicht.
Das ist schon nach dem Intro klar, wo er vor pompöser Kulisse seine neuen Brüllstyle vorführt, den es auf “My Life” immer wieder zu hören gibt. Besonders der Representer “Arkansas” geht regelrecht durch die Decke, aber auch wenn in “Whatcha Want” dicke Zeitlupenbässe losrollen oder in “Show Up Wit Me” mal krächzige Singsangraps gefordert sind, geht Dirty Blac nicht die Puste aus. Auch die hochdramatische Hustlerhymne “Penny 2 a Half-A-Mil” mit Mista Ye und Que-T ist hörenswert, aber so gut läuft die Sache hier dann auch nicht durchgehend. Viele Köche verderben den Brei, heißt es, und in diesem Fall ist “My Life” mit insgesamt 10 Produzenten einfach etwas überbesetzt.
Im ansonsten eigentlich ganz gut gewordenen, autobiographischen Klimpersong “My Life” hat es Mystik C mit den Hi-Hats zu gut gemeint. Ant Russ langweilt mit geradlinigem Streicher/Pianomaterial wie “380 Ways” und “I’ll Holla” und der bouncige Sound von Bobby Robinson in “Lil’ TK” klingt auch eher halbfertig. Die Liste ließe sich noch weiterführen, aber grundsätzlich hätte sich Dirty Blac mal besser ein, zwei Producer gesucht, die sich auch wirklich auf seinen Rapstyle einstellen könnten. Denn der ist durchaus vielversprechend, auch wenn man die schnellsten Raps des Albums nicht unbedingt in eine Kitschbombe wie “Don’t Cry 4 Me” hätte packen müssen.
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