Devious – Young Southern Committee
Auf dem Cover: das Allsehende Auge neben dem Kapitol. Völlig ohne Zusammenhang, wie sich herausstellt, mit Politik und Verschwörungstheorien haben Devious nämlich nicht das Geringste am Hut. Und das ist noch lange nicht alles, was hier nicht so richtig passt. Doch von vorne. Hinter dem Namen Devious verbergen sich Shanksta, Tephlun und Mossberg aka Scruge, drei Rapper irgendwo aus North Mississippi, denen es zwar nicht an Raptalent mangelt, sonst aber an fast allem.
Erstens an Kohle, weil die Scheibe – wenn ich das richtig verstehe – bei einem Kumpel zuhause aufgenommen wurde, was dank der lausigen Soundqualität auch nicht zu überhören ist. Zweitens an Production Skills, weil ihre komplett selbst gebastelten Beats so ziemlich das Letzte sind, was man aus dem ‘Magnolia State” so hören will. Und drittens natürlich an nennenswerten Connections, weswegen hier auch nur Gastrapper auftauchen, die noch unbekannter sind als Devious selbst. Dass das Album so untertourig unterwegs ist, erwartet man anfangs aber nicht. Im “Intro” jedenfalls, das sich als vollständiger Song entpuppt, legen die Drei gleich richtig explosiv los und überzeugen mit rasanten Flows.
Ähnlich gut: das recht düstere “Watch Yo Mouth”, wobei hier schon deutlich Tempo rausgenommen wird. Ansonsten ist “Young Southern Committee” rappelvoll mit eher dünn produziertem Clubsound, den man nach ein paar Minuten schon wieder vergessen hat. Ob’s in “What It Do To Me” darum geht, wie man hackedicht durch die Gegend kurvt oder in “Welcome To The Shakejunt” nervende Keyboardfanfaren ausgepackt werden: das muss man bestimmt nicht gehört haben.
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