Devious – Obituary
“Just call me a crook, a psychotic motherfucker on the rampage / as I start doing dirt with the 12 gauge”… Ganz im Sinne des Titels “Obituary” kreist diese größtenteils in Grabesstimmung eingerappte EP ziemlich oft um die Themen Sterben und Tod. Mit seiner bassigen Stimme irgendwo zwischen DMG und Scarface ist Devious jedenfalls wie geschaffen für solchen schweren Stoff, den es hier in meisterhafter Ausführung zu hören gibt.
Das Instrumental-Intro “Prelude To A Madman” gibt atmosphärisch eine perfekte Einleitung in die Welt des Rappers aus Chicago, der in “Stuck N Da Geto” erstmal mit desillusionierten Reimen über seine Überlebenstaktiken im urbanen Dschungel loslegt: “you rather be that nigga that they come to handcuff / than to be the other nigga that they come to bag up”. Dem harschen Realismus zum Trotz ein ziemlich melodischer Song – was am gekonnt verwursteten Barry White-Sample liegt. Generell gibt Devious auch als Produzent eine gute Figur ab: sein rauher, mit Filmsamples gespickter Sound bringt das Kopfkino in null Komma nichts auf Hochtouren. Und was die Inhalte angeht, ist er eisern konsequent. Nicht von ungefähr dreht sich auch in “Dyin’ Iz A Thang” wieder alles um gewaltsame Todesfälle in der Neighborhood. “Capable Of Murda” wartet schließlich noch mit zwei Features auf – die kein bisschen weniger hartgesottenen Verse von Squabb und Female MC Trouble nimmt man als kleinen Bonus natürlich gerne mit.
Unter dem Strich macht das eines der beeindruckendsten Chi-Town-Tapes der Mittneunziger, nicht einen einzigen Ausfall gibt es hier zu verzeichnen. Wer die frühen Releases von M.O.S.S., Lockdown oder Prodagy mag sollte nicht lange überlegen, wenn sich die seltene Gelegenheit bietet, “Obituary” einmal abzugreifen.
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