Deville – From A Pitch Fork Point Of View
G-Funk ausnahmsweise mal mit konsequent politischen Texten: die Grundidee ist ja nicht schlecht und verspricht zumindest etwas Abwechslung zu den sonst gängigen Gangsterstandards. Was Deville letztlich daraus macht, ist allerdings doch stark verbesserungwürdig – und zwar in jeder Hinsicht. Auf “From A Pitch Fork Point Of View” ist zum Beispiel penetrant von Hautfarben, Rassismus, dem Ku-Klux Klan usw. die Rede. Voraussehbar, dass der Rapper aus Dayton/Ohio da regelmäßig ins Predigen verfällt, in “Hollow Points” sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Schon der Opener “Cocoanuts” gibt die Richtung vor, wo es den “sellout black caucasians” ans Leder geht. Kokosnüße: außen braun, innen weiß. Got the picture?
Inhaltlich eher zähe Kost also, da passt der ungeschmeidige, auf Dauer ziemlich monotone Flow natürlich voll ins Bild. Ein paar Features wären hier angebracht gewesen, doch bis auf Sängerin Dlenae und Raggabraut Jackie Dale setzt Deville lieber auf Eigeninitiative. Das gilt auch für die Produktionen: bis auf zwei Beats von Moe Beats (#5) und D’Noski (#9) hat er das komplette Album im Alleingang produziert. Der Sound ist kantig, roh und ungeschliffen: ohne die ganz große Vision zwar, aber vereinzelt durchaus gelungen. In “A Drop Of Jazz” wird sogar mal etwas jazzig, aber wenn man schon mit den Worten “I don’t like jazz but I’ma do this anyway” in einen Song einsteigt, dann kann’s halt auch nur halbgar werden.
Besser klingt das im oben genannten “Cocoanuts”, dem brachial hämmernden “2Fingaz'” und auch dem vergleichsweise smooth geratenen Storytelling-Track “Soulman”, wo die oben genannte Jackie Dale sich mit relaxtem Toasting ins Geschehen einklinkt. Mit dem funkig swingenden Titeltrack “From A Pitch Fork Point Of View” hat man sich das Highlight der Scheibe bis zum Schluß aufgehoben: ein paar mehr von diesem Kaliber und Deville würde in ganz anderen Regionen mitspielen.
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