Delax & Flow 1-1 – Black Kennedys
Schon reichlich ungewöhnlich für Memphis/Tennessee, was Delax und Flow 1-1 auf ihrem 1999 gedroppten Album zu bieten haben. Relaxte Boom-Tschack-Beats, warme, organische Sounds, dazu betont ausgeklügelte Lyrics – im Normalfall kennt man solche Alben eher aus New York als aus dem tiefsten Süden. Und das Duo scheint sich darüber im Klaren zu sein, dass es aneckt. Im Skit “Tickin'” lässt man es sich zumindest nicht nehmen, sich über die Schwachsinnsraps der lokalen Kollegen lustig zu machen.
Inwiefern das berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn so sehr das Duo in seiner Heimatstadt auch auffallen mag: verglichen mit dem gängigen NYC-Sound ist “Black Kennedys” kein großer Reißer. AZ zur Zeit von “Pieces Of A Man” – in diese Richtung geht das hier in etwa. Was überhaupt nicht heißen soll, dass es ein schlechtes Album ist. Albumproduzent Paragon leistet sich keine größeren Schnitzer, Delax und Flow 1-1 geben ein gutes Doppelteam ab, stimmungsvolle Tracks wie “Travelin’ Man”, “Political Instincts” oder “Street Warz” sind aller Achtung wert und auch die Unterstützung von den Labelmates L.I., Jewelz Santez und Stock Holdaz kann sich hören lassen.
Und dann treten auf “Black Kennedys” überraschenderweise doch noch zwei echte Memphis-Legenden auf. Indo G aus der Prophet Posse ist im Remix des Titeltracks etwas verschenkt, was weniger an ihm liegt, als am in diesem Fall nichtssagenden, auf radiofreundlich gemachten Beat. Da stellt sich Blackout als Gastproduzent schon besser an: “Memphis After Dark” bietet jedenfalls als einziger Song den typischen, düsteren M-Town-Sound, den die meisten auf diesem Album vermissen werden.
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