Dee-Lyrious – Delirious
Dieses Album wäre auch so schon ganz gut gelungen, wird aber zusätzlich interessant, weil es sich überraschenderweise auch den ein oder anderen Schlenker in Richtung “Ol’ School Funk” erlaubt. Zu behaupten, dass Dee-Lyrious hier die 80er und 90er zusammenbringt, wäre sicher zuviel des Guten. Aber es sind gerade Songs wie “Tales From The Strip” oder das electro-funkige “Planet Path”, die der Scheibe den letzten Schliff geben.
Von seiner besten Seite zeigt sich der aus Seattle stammende Dee-Lyrious aber immer dann, wenn’s hart zur Sache geht und Funk Daddy – der das komplette Album produziert hat – tendenziell düsteren G-Funk mit massiven Bässen auffährt. “Psycho Funk” ist ein Start nach Maß, in dem Dee-Lyrious die Bitte eines kleinen Mädchens nach einer Gute-Nacht-Geschichte mit einem mental abgedrehten, leider ziemlich kurzen Hardcore-Track beantwortet. “Letta From Tha Pen” schlägt direkt im Anschluss nochmal in die gleiche Soundkerbe: hier kann Dee-Lyrious mit unsentimentalen Versen über sein Leben zwischen Knast und Straße weitere Punkte sammeln.
Auch “Da Bomb”, “Wise Up”, “44 Ways” und natürlich “We Don’t Give A Phuck” fahren diese absolut hörenswerte Schiene, so dass es wenig ausmacht, wenn sich auch mal ein nichtssagender Track wie “What G’s Do 4 $$$$” mit Sängerin Francci dazwischenschiebt oder “Paranoia” erst nach einem übertrieben langen Intro richtig losgeht. Unter dem Strich ein erfreulich starkes Album mit gekonnten Beats und dem Ohr auf der Straße – gute Sache, das.
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