Dayton Family – F.B.I.
Nach dem Durchbruch mit “What’s On My Mind?” ist die Dayton Family auf einmal dick im Geschäft – das bereits ein Jahr später veröffentlichte “F.B.I” kommt über Relativity Records und mit breit angelegter Promotion im Rücken. Klar, dass man angesichts dieser erfreulichen Entwicklung auf Nummer sicher geht und alles auf den Sound des Vorgängeralbums setzt.
Und was soll schon großartig schiefgehen, wenn Shoestring und Bootleg sich erstmal in Rage gerappt haben, Steve Pitts das ganze mit wie gehabt hochklassigen Beats unterlegt und in “Player Haters” mit Detroit-MC Esham gar einer von den ganz Großen auf einen Gastvers vorbeischaut? Während Lieder wie “Eyes Closed”, “Killer G’s” und das sagenhafte “Bloodbath” gleich voll an die Gurgel springen, ergreift die rabiate Gruppe mit den etwas gedämpfteren “Ghetto” und “What’s On My Mind II” auch die Gelegenheit, auf die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Slums von Flint City aufmerksam zu machen. Die Straße macht wütend, das bekommen auf diesem Album vor allem die Behörden des “F.B.I.” und die latent rassistischen Schreiberlinge (nicht nur) der lokalen “Newspaper” zu spüren: Sprüche wie “I fucked your sister and fuck you and motherfuck your newpaper” mögen als Medienkritik nur bedingt ernstzunehmen sein, sind für die Dayton Family in ihrer angepissten, skrupellosen Art aber einfach charakteristisch.
Alles in allem ein klasse Album, mit dem die Crew ihren Ausnahmestatus weiter zementieren kann – auch wenn’s ein paar Female Hooks weniger sicher auch getan hätten.
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