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Dayton Family – Charges Of Indictment

Die Nachricht, daß die Dayton Family bei Psychopathic Records gesigned ist, sorgte bei mir für ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. Da musste man befürchten, daß Shoestring und Bootleg nun ständig “Whoop Whoop” brüllen. Ganz so schlimm kommt es dann aber nicht und TDF kann sogar mit einer Überraschung zumindest im Vorfeld punkten, Ex-Member Backstabbah ist nach mehr als 15 Jahren wieder mit an Bord. Trotzdem ist die Dayton Family mit “Charges Of Indictment” am vorläufigen Tiefpunkt ihres Schaffens angekommen. Und daran ist nicht nur der Labelwechsel schuld. Das Comeback von Backstabbah erweist sich als wenig förderlich, sein Rap-Stil gar als unpassend im Zusammenspiel mit den anderen Mitgliedern, die allerdings auch nicht immer auf der Höhe sind. Shoestring zeigt da noch die beste Leistung und liefert einige starke Verse ab, während Bootleg schon bessere Tage erlebt hat, zwar nie schlechte aber auch so gut wie keine wirklich guten Parts hinlegt.

Dabei ist der erste Teil von “Charges Of Indictment” noch recht akzeptabel. Die Dayton Jungs sind auf “Psycho” und “Blood On My Knife” in ihrem Element und ihre knallharten Gangsta Lyrics erinnern an alte Zeiten. “Prostitute Killer” ist aber das Schmuckstück der Dayton Family im Jahr 2011. Ein Track der voll auf die Zwölf geht, samt rumsendem Beat und Brutalo-Texten. Leider gibt es aber gerade musikalisch zu wenig ähnliches. So gibt es eher Durchschnittskoch und mit “Live My Life” und “Kill” inklusive Clown-Rapper Twiztid dann auch die ersten Tiefpunkte des Albums. Von diesen kommen dann im zweiten Abschnitt noch einige mehr. Da schüttelt der Dayton Fan der früheren Jahre nur den Kopf, daß sich die einstigen Favoriten mittlerweile für so unsäglichen Schrott wie “I’m Ill”, “Cocaine” (mit Sitcom-Theme Sample – Cheers TDF!!) oder “Pill Pop’n” hergeben. Die Gastauftritte der Insane Clown Posse und von Gucci Mane runden das negativ Bild noch ab. Wenn dann aber kurz vor Toreschluss in der Juggalo-Hymne “The Gathering” noch “I’m a bad ass Juggalo, screaming Whoop Whoop everywhere I go” durch den Refrain poltert, dann weiss jeder hier ist Hopfen und Malz verloren.

Was soll man der Dayton Family nun raten. Haut noch ein bis zwei Alben auf dem Clown-Label raus und füllt euch eure Taschen mit den Dollarscheinen oder aber lauft so weit weg wie ihr könnt von diesem Möchtegern-Raplabel? Unterschied machts wohl keinen, denn wer nach diesem Tiefpunkt noch ernsthaft an ein Album wie “F.B.I.” oder “What’s On My Mind?” glaubt, der denkt auch der Weihnachtsmann trägt ein Clownskostüm und schreit “Whoop Whoop” statt “Ho Ho Ho”.

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