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DaVinci – The Day The Turf Stood Still

In der Bay Area ist es mit Sicherheit nicht einfach gegen den Strom der Hyphy- und Ecstasyrapper zu schwimmen. Trotzdem möchte Protagonist des vorliegenden Longplayers “The Day The Turf Stood Still” sich die Sporen im Rapgame nicht mit Thizzle-Tänzen und “Going Dumb”-Lifestyle verdienen, sondern mit aussagekräftiger Musik, die weit über koloriertes Gangstertum und sturres Party machen hinausgeht. DaVinci kommt aus dem scheinbar sonnigen San Francisco und für die Arbeit an den Reglern nahm er sich nahe stehende Produzenten, so erledigten größtenteils die Herren mit den nicht gerade bekannten Namen Al Jieh und Ammbush den Job.

Die Tracks “Concrete Jungle Juice” und “Whiplash” beliefern die Ohren mit klassischen Straßenreportagen, wie sie auch auf zahlreichen anderen Releases aus der Bay Area stammen könnten. DaVinci’s Lyrics sind glaubhaft und ausgeklügelt, er erinnert zu keiner Zeit an einen der austauschbaren Aufziehphrasendrescher und was ganz wichtig ist, er transportiert seine Texte mit viel Gefühl und Verstand. Dass er kein besonders Erfahrener ist, merkt man ihm dennoch an. Der ideenlose Aufbau des Albums, die ein oder andere schiefe, unbedachte Auswahl eines Instrumentals kratzt am Gesamtbild von “The Day The Turf Stood Still” und mit jedem Kratzer sinkt der Wert dieses Albums. Die nach Hilfe schreienden, reizlosen Produktionen auf Songs wie “Aristocrat”, “Guys Wanna” und “Do What It Do” sind gähnende Langeweile, wie man sie auf einem solch ambitionierten Projekt einfach nicht hören will.

Positive Ansätze sind zu hören in dem düster-explosiven Representer “The Day The Turf Stood Still” und der besinnlichen boom-bappenden Single “What You Finna Do?”; oder “Ghetto To Mars”, einem Lied, in welchem DaVinci lyrisch clever zwischen Traum und Vision wechselt und der Fantasie die Gedankenspiele überlässt. Bedauernsweise mehr schlecht als recht wurde das Sample des Songs “He Had A Long Chain On” der Blues- und Folkkünstlerin Odetta auf “Long Chain” verarbeitet.

Das Debüt wird sicher nicht in die Annalen der Hip Hop Geschichte eingehen. Das ist schon so klar wie die Tatsache, dass wir in Zukunft noch mehr von DaVinci und seiner ehrlichen und unkomplizierten Musik hören werden. “The Day The Turf Stood Still” kennzeichnet eher den Eintritt eines jungen, talentierten Burschen ins Musikgeschäft und wie dieser mit großer Hingabe sich durch 17 Tracks, die zwischen niedriger und hoher Qualität schwanken, alles von der Seele rappt, was ihn bewegt. Und das ist mehr als Ecstasy und Ghost-riding.

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