Darkk Studios – presents: Slave One
Was wird im Rapgame nicht immer in den hochtrabendsten Tönen von Authentizität und Realness geschwafelt – und wie bedauernswert wenige Vertreter der Gattung haben bisher wirklich unter Beweis stellen können dass hinter der großen Klappe auch tatsächlich was steckt. Dass es auch anders geht, beweisen Artists wie James. Auf seinem Debütalbum “Slave One” gibt’s glaubwürdige, aus dem echten Leben gegriffene Texte – ganz ohne faule Kompromisse oder schmierige Anbiederungen an die derzeit gut funktionierenden G-Stereotypen der Westküste.
Zeilen wie “I ain’t got to be No 1 or even the hottest / I’m just glad to be alive since escaping the projects” oder “Everyday it’s like I’m dying and every breath / and every step that I take bring me closer to death” atmen Lebensverdruss und tiefgegründeten Pessimismus, James’ Stimmlage torkelt zwischen betäubter Unlust und unglaublich mitreißendem Zorn, und auch wenn’s mit ein paar Gesangseinlagen weniger bestimmt noch besser abgegangen wäre und ich mir in Sachen Produktionsarbeit manchmal ein wenig mehr Feingefühl gewünscht hätte, bleiben die großen Durchhänger auf “Slave One” glücklicherweise aus. Seine volle Wirkungskraft kann der Mann aus Los Angeles immer dann entwickeln wenn er sich in voller Stimmkraft so richtig den Frust von der Seele rappt ohne dass der energische Drive in der nächsten Hook durch sanft glucksende Frauenkehlen gleich wieder verloren geht. Das klappt in “Everyday” über wild fiedelndem Cello und hart rummsenden Beats ebenso gut wie im keyboard-betriebenen “D.O.N.”, klingt im unter die Haut gehenden “Run It” sogar noch eine ganze Ecke besser und lässt sich im Falle des zu kurz geratenen “I Can’t Freestyle” wenigstens erahnen.
Neben diesen härter gehaltenen Tracks gibt es mit “Remember”, “My Dominion” und “I Made It” viel inhaltschweren Reality-Rap und mit “S’Alrite” sowie dem R’n’B-Stück “Diana’s Solo” dann auch mal ein wenig Auflockerung. Es tut dem Album gut, dass James sich alle Optionen offen hält – ohne die eigene Linie aufzugeben. Ich denke wir können von einem vielseitigen, ganz gut gelungenen Debüt sprechen, dass bodenständige Rapfreunde ohne Scheu vor gesungenen Hooks zumindest mal probehören können.
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