Dangerous Dame – I Got What You Want
Beim Namen Dangerous Dame denkt man natürlich zuerst an seine über No Limit gedroppte EP “Escape From The Mental Ward”. Dabei war der Oaklander aber schon wesentlich früher aktiv. Nach dem Kassettenrelease “Jumpin” (1989) mit DJ Dopecut erschien ein Jahr später über Atlantic auch schon sein erstes Album auf CD. Angesichts der Tatsache, dass Dame zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 17 Jahre alt war und seine 11 Tracks auch (fast) ganz alleine produziert hat, ist die Scheibe eine absolut hörenswerte Angelegenheit geworden. Vorausgesetzt natürlich, man kann mit diesem Bay Area Sound der Marke Asbach Uralt überhaupt etwas anfangen.
Vom Sound her steckt “I Got What You Want” noch tief in den 80ern. Die Beats sind ziemlich simpel konstruiert und relativ monoton, Dame hat eine glasklare Stimme mit wenig Druck dahinter und es gibt jede Menge Battle Rap, der aus heutiger Sicht sehr harmlos wirkt … nicht ohne Grund kommt die Scheibe noch ohne Parental Advisory Zeichen aus. Dafür gibt’s thematisch einen regelrechten Rundumschlag. Mit “City Of Macks” bekommt Oakland eine kleine Hymne verpasst, das smoothe “One Way Up” ist eine Motivationsspritze voller Conscious Lyrics (“I got a message and it’s directed to the black man / about the time to get your mind up out the garbage can”), hinter dem Titel “Lil Rob Is In My Heart” versteckt sich – unschwer zu erraten- ein Gedächtnissong für einen toten Kumpel und mit “I Call Your Name” gibt’s zwischendurch auch mal einen augenzwinkernden Lovesong. “Freestyle Shortbreak” und “Let Myself Go” sind im Gegensatz dazu völlig sinnfrei, was sich durch die gut basslastige Produktion aber problemlos ausgleicht.
Ein unterhaltsames Oldschoolalbum mit funkigen Beats und frischen Raps also, das schon vieles von dem vorwegnimmt, was es zwei Jahre später dann auf “Same Ol Dame” zu hören gibt. Und der Beweis dafür, dass Dangerous Dame schon sehr früh eine Marke für sich war.
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