Da Unforgiven – Left Lane Livin': Life In The Fast Lane
Hier wird H-Town representet, und damit ist zur Abwechslung mal nicht Houston gemeint, sondern Huntington in West Virginia. Dieser Staat ist im Rapspiel ziemliches Niemandsland, liegt aber auf der Schnittstelle von Osten und Süden – und das hört man dem Sound von Da Unforgiven auch an. Der verarbeitet Einflüsse aus beiden Richtungen zu einer ganz eigenen Mischung und liefert mit “It’s All Raw” die passende Beschreibung für sein Albumdebüt gleich mit. Der gleichnamige Track klingt wie eine hochgepitchte Havoc-Produktion – wobei der Süden bei Beatlieferant Mr. Mike insgesamt die größere Rolle spielt.
In “Understanding” und dem brutal nach vorne dreschenden “Who Want It With K” gibt’s basslastigen Hinterlandsound mit einem ordentlich Radau machenden Da Unforgiven, der als Kind ganz eindeutig zu wenig Liebe bekommen hat. Und hier trotz proppenvoller Gästeliste auffällig wenig brauchbaren Support kriegt – eine ziemlich talentfreie Truppe leider, die man da bei Cracked Lens Productions aufgestellt hat. Zwischendurch gibt’s auch mal eine sinnige Hustle-Nummer wie “Crossroads”, aber sowas bleibt auf dieser Scheibe die Ausnahme. Stattdessen probiert man es mit drei, vier Clubtracks, von denen am ehesten “Shake It Up” funktioniert. Und setzt sonst alles auf das Stimmvolumen von Da Unforgiven, der zwar ununterbrochen durchwütet, aber letztlich nur eingeschränkt das Zeug für ein Album dieser Größenordnung hat.
Aus Da Unforgiven ist kurz danach K-Kutta geworden und unter diesem Namen hat man es zumindest in ‘Dub Vee’ und Umgebung zu einer gewissen regionalen Bekanntheit gebracht. Bis die Rapkarriere dann vor ein paar Tagen schlagartig ihr Ende gefunden hat. Vergangenen Februar wurde Kenneth Newman, so heißt er im echten Leben, als Hintermann eines Drogenrings zu nicht weniger als 10 Jahren hinter Gittern verurteilt. Behaupten sie zumindest hier.
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