D.P. Mikey Mic & Dr Mix – Tha Dope Verses
Digipaks sind bekanntlich erst Anfang der 2000er Jahre im größeren Stil aufgetaucht – so gesehen kann man das allerorten kursierende Erscheinungsjahr 1992 für diese Scheibe wohl ausschließen. Auch sonst gibt “Tha Dope Verses” einiges an Rätseln auf. Ob die hier versammelten Songs in der ein oder anderen Form schon mal zu hören waren oder tatsächlich zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gebracht werden, bleibt zu klären. So oder so hätten sich D.P. Mikey Mic und Dr Mix die Mühe sparen können: mehr als hoffnungslos abgestandene musikalische B-Ware hat ihre Zeitreise ins Richmond von anno Tobak nämlich nicht zu bieten.
Und das, obwohl es sich bei Dr Mix immerhin um einen der alteingesessensten DJs und Produzenten aus der Stadt handelt, der laut offizieller Website schon seit sage und schreibe 1979 im Musikgeschäft mitmischt. Auf “Tha Dope Verses” präsentiert er durchgehend sample-basierte Produktionen, die nach den ganz frühen 90ern klingen. Mal uptempo (“Off The Top”), mal mit funkigen Einflüssen (“Little Bit Of Knowledge”) – oder eben so knochentrocken und reduziert wie im Ragga-Exkurs “We Be Dope”. Länger als drei Minuten geht hier kaum ein Song, die Hälfte der Tracklist besteht aus Interludes. Dazu kommt, dass dieser D.P. Mikey Mic beim besten Willen kein Rapper ist, der das Ruder auf derart austauschbaren Beats noch halbwegs rumgerissen bekommt – am allerwenigsten im 1998 als Single ausgekoppelten Remix von “Back-N-Da Day”.
Kurz gesagt: abgesehen von den obligatorischen zweieinhalb hörenswerten Tracks gibt’s auf “Tha Dope Verses” nur aufgewärmtes Altmaterial, auf das die Welt nicht gewartet hat. Und wer seine Virginia-Sammlung trotzdem um ein kaum mittelmäßiges Album erweitern will, sollte aufpassen, dass er nicht das auf 4 Tracks gekürzte Re-Release im CD-R-Format erwischt.
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