Insert your custom message here. close ×
+

Cut Musik & Szene – presents: Check Out The Flavour

Schon die Abwandlung des allseits bekannten und auf praktisch jeder Rap-Scheibe zu findenden Warnhinweises zu “Fuck Parental Advisory: This Is Hardcore Rap” macht sofort klart, was einen hier erwartet. Das Rapture-Release bietet einen gelungenen Überblick über die Underground-Gangsta-Rap-Scene vergangener Tage. Den Anfang machen die Strugglin’ Souls mit ihrem Hit “Phunky Behavior”. Um einiges derber, aber nicht unbedingt besser geht es bei “How You Gonna Reason With A Psycho” der Horrorcore-Ikonen Insane Poetry zu, einem mit enervierendem Quietschen und unbändigen Bässen voranpeitschenden Track. Fast schon wieder harmlos kommt da der Radio/Video-Remix von “Gotta Get Mine” rüber, dem großen Klassiker des MC Breed, für den er bekanntermaßen von keinem Geringeren als Tupac Shakur ein wenig Unterstützung bekommt.

Im Gegensatz dazu können mich Success-N-Effect mit ihren Ausführungen über das “Ultimate Drive-By” voll und ganz überzeugen – ein stetig nach vorne tickender Beat und, wie es sich gehört, mörderische Parolen ohne Ende. Ziemlich schade, dass “Pain” von Bumble B.H.E. sich in der etwas allzu schnulzig geratenen Hook-Line verliert: die mit müder Stimme aufgebaute schmerzliche Atmosphäre der Raps sollte man aber auf jeden Fall einmal kurz auf sich wirken lassen. Überhaupt ist es schön anzuhören, wie facettenreich dieser Sampler daherkommt – keine Spur vom grauen Einerlei heutiger Produktionen. Capital Punishment machens vor: “Murder” wird uns im String Mix gekickt, ein brutaler, im Grunde sehreinfacher Beat, dazu ein verwirrend daherrollendes Sample und den Rest besorgen die bösen Texaner dann am Mic. Der von Chuck D präsentierte Chief Groovy Loo und sein Chosen Tribe können mit ihrer Liebeshymne an die Stadt der Städte, New York, nur bedingt überzeugen, auch 44 Max und 95 South geraten mit ihren Basstracks schnell ins Hintertreffen.

Dagegen lohnt es sich allemal, Gangsta Pat bei seinen rauen Schilderungen über “My Neighbourhood” dreieinhalb Minuten sein Ohr zu leihen. Nach den überflüssigen Father Dom und Madrok lässt uns MC Rod wissen: “MC Rod Is Dope” – und ich nehme ihm das ob der hier dargebotenen Leistung einfach mal ab. Während Detroit’s Most Wanted mit einem etwas schwerfälligen Beat zu kämpfen haben, passt bei Black Jack (mit “Black Sunday”) alles zusammen: raptechnisches Können im Überfluss und ein perfekt gebauter Mid-Tempo Beat lassen das Herz jedes gangsta-Rap-Liebhabers höher schlagen. Also: wer auf musikalisch reduzierten, textlich eindeutigen Hardcore Rap steht, kann hier nicht viel falsch machen. Jeder hier vertretenen Artists hat bereits mindestens ein Album veröffentlicht (siehe Inlay) – und “Check Out The Flavour” ist eine gelungene Werbeveranstaltung für die meisten davon.

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply