Crazy Craze – Street Life
Weil “Ghetto Fabulous” über Hitman Records 1998 aufgrund schlechter Promotion total floppt, veröffentlicht Crazy Craze exakt dasselbe Album ein Jahr später über Power Records einfach noch einmal. Die Tracklist ist identisch, neu sind nur das (deutlich verbesserte) Cover und natürlich der Titel. Und auch wenn sie diesmal als Mitinterpreten unterschlagen werden, sind die Ghetto Soldiers (vor diesem Album als Another Style, danach als 404 Soldiers unterwegs) wieder mit von der Partie, ist klar.
Der Crew Support tut dem Album nur gut. Crazy Crazy rappt, man sollte wohl besser sagen: brüllt zwar wieder herum wie ein angeschossener Büffel, aber ganz im Alleingang wären’s wohl noch ein paar Punkte weniger geworden – bei aller Liebe für Raps mit der Brechstange. Nicht weniger hart kommt der Produktionsmix, den der auch als DJ tätige Craze natürlich auch noch selbst stemmt: seine Mischung aus Bass Music, frühem ATL Crunk und dem No Limit Sound dieser Zeit klingt stellenweise zwar etwas holprig, erfüllt seinen Zweck sonst aber ganz gut. Man beginnt stark, die Tracktitel “Stomp Dat Nigga” und “Who Got at Fire” halten was sie versprechen. Auch “Stuck In The Game” und das einen Tick zu minimalistische “Cold Ass World” leben von ihrer Krawallattitüde und pöbelnden Lines im Stile von “I’m all alone in this cold as world nigga / my only friend is my middle finger on the trigger”.
Auf der anderen Seite dann wieder viel Konfektionsware, vor allem die Bass Tracks “Get Your Hustle On” und “Getting Money” fallen negativ auf. Im Gegensatz dazu gibt der vollkommen ausgeflippte Remix von “Knees And Boes” noch mal alles und sorgt wenigstens für ein gutes Finale. Simpler als hier kann Hardcore Rap kaum sein – wer auf technische Feinheiten keinen gesteigerten Wert legt und Rap will, der mit dem Kopf durch die Wand geht, sollte vielleicht mal reinhören. Alle anderen lieber nicht.
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