COZ – View To A Kill
1995 krönte sich COZ selbst zum “King Of Cali” und nur ein Jahr später setzt er mit “View To A Kill” zur nächsten verheerenden Attacke an. Der Rapper von Oakland’s Eastside ist mit einem Flow irgendwo zwischen C-Bo und 007 gesegnet und da es in den Straßen von Oak-Town nichts zu Lachen gibt ist ein brachiales Gangsta-Album wohl die einzig logische Konsequenz. Die mit reichlich Synthies beladenen Mid-Tempo-Produktionen aus der Feder von Doc Doom, Rome, N.O. Joe und Mike B. (letztere schnitzten schon Beats für Szene-Größen wie Scarface und Tha Luniz) schlagen breite Schneisen und ebnen COZ den Weg für seine unbarmherzigen Street Stories die mich von der ersten Minute an in ihren Bann schlagen können.
Das – wohl auch aufgrund der Message – noch mit einigen gesungenen Lines belegte “Keep My Soul II” befindet sich gemeinsam mit “Born A ‘G'” inmitten der klaren Überzahl von dumpf dröhnenden Hardcore-Walzen mehr als deutlich auf verlorenem Posten. Auch und vor allem Songs über Money, Hoes und Clubaktivitäten werdet ihr hier vergeblich suchen, “View To A Kill” kennt nur ein Thema: die Straße. Ob nun im schneidenden “Wanted” paranoide Phantasien formuliert werden (“I can’t sleep, these thoughts of homicide fill my mind”) oder wie im psychisch gestörten “Rollin’ Thru” Seite an Seite mit einem aufgedrehten Bun B (UGK) ganze Heerscharen von imaginären Muckern auf den Asphalt geballert.
Angesichts der vollbrachten Leistung darf sich COZ getrost auf die eigene Schulter klopfen – und dabei nicht vergessen, dass auch seine fehlerfrei operierenden Produzenten maßgeblichen Anteil an diesem kleinen kalifornischen Meisterstück haben, das in seiner Klasse auch den Vergleich mit den “großen” Westcoast-Alben nicht scheuen muss. “View To A Kill” frisst sich als ein herausragendes Album mit hochklassigen Beats und auf’s Gemüt drückenden Raps ins Langzeitgedächtnis.
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