Cosmic Slop Shop – Da Family
Obwohl “Da Family” über das Majorlabel MCA Records veröffentlicht wurde, machte das Album seinerzeit nicht eben viel Wind. Nach Big Lurchs Kannibalismus-Mord änderte sich das ein wenig und die Rede kam deutlich öfter auf das bislang (und wohl auf alle Zeiten) einzige Album von Cosmic Slop Shop, zu dem außerdem Doonie Baby und der rappende Beatschmied Rick Rock gehören. Weshalb sich dieser in der Zwischenzeit zum Platinum-Producer gemausert hat, wird auf diesem Album ein ums andere Mal ersichtlich.
Selten klangen Gangsta-Beats so funky, spacig und ja, tanzbar, ohne dabei aber auch nur eine Sekunde ins Kitschige abzurutschen. Vor allem “Sellin’ To My Crowd”, “My World” und das recht simpel konzipierte “Betrayal” haben es mir absolut angetan. Was insbesondere im letztgenannten Song den satten Styles von Doonie und natürlich Big Lurch zuzuschreiben ist, dessen gutturale Stimme vor Charisma nur so sprüht und selbst den Vergleich mit einem Styler wie First Degree The D.E. nicht zu scheuen braucht. Das inhaltliche Spektrum reicht von Sommer-Songs wie “Da Bump” über – zugegeben – stark R’n’B-lastige Tracks à la “If Lovin’ You Is Wrong” bis hin zu straighten Ghetto-Raps, wie gerade schon genannte “Betrayal” (es tut fast weh, die Jungs solche Zeilen rappen zu hören, wo Lurch doch jetzt die Todesstrafe droht) oder auch das beeindruckend melancholische “Sinful”, das rundherum sauber produziert in die Hörgänge pumpt.
Cosmic Slop Shop verstehen ihr Handwerk, das beweisen diese 15 Tracks vollauf. Wo viele Rap-Kollegen am Versuch scheitern, dem überstrapazierten Gangsta-Material Individualität und eigene Sichtweisen einzuimpfen, setzt es auf “Da Family” eine Überdosis. Unverbrauchte Beats und charakteristische Stimmen, die man aus hunderten heraushört, garantieren für die Unverwechselbarkeit des Cosmic Slop Styles. Kaum auszudenken, wo diese Gruppe stehen könnte, wenn ihr das Leben nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte…
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