Convicts – S/T
Noch vor ihren Aufnahmen mit den Blac Monks bzw. Geto Boys bildeten Lord 3-2 und Big Mike für die Dauer eines Longplayers die Convicts – und wie die meisten Produktionen dieser Zeit auf Rap-A-Lot Records kann sich auch dieses Album durchaus hören lassen.
Man pflegt einen reduzierten, trockenen Sound mit kräftigen Beats und ist damit voll auf der Höhe der Zeit. Das gilt auch für die sprachlich deftigen, um kein Schmutzwort verlegenen Reime des Zweiergespanns aus Houston und New Orleans. Ob man sich nun in Liedern wie “Free World”, “This Is For The Convicts” oder “Penitentiary Blues” ganz im Sinne des Albumtitels über die Mühlen der Justiz und den harten Alltag hinter Gittern hermacht, in “Fuck School” die wilden Tage in der Penne Revue passieren lässt, sich in “Woop Her Ass” und “I Love Boning” vulgären Phantasien hingibt oder im politisch alles andere als korrekten “Illegal Aliens” rassistischen Unflat über Asiaten, Weiße und Latinos auskippt – die Convicts haben zu jedem erdenklichen Thema einen pöbelhaften Vers auf Lager. Dabei soll besonders das schwarzhumorige “1-900-Dial-A-Crook” nicht unerwähnt bleiben, in dem die Geto Boys – damals ganz unbestritten das Zugpferd des Labels – auch ein wenig Krawall schlagen dürfen.
Es wäre nun wirklich zuviel des Guten, den Convicts rückwirkend einen Klassikerstatus anzudichten, doch wer auf der Suche nach beispielhaftem Street Rap aus den frühen 90ern ist dürfte hiermit fündig geworden sein…
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.