Common – Finding Forever
Ich beschreibe Common aus meiner Sicht wie folgt: er ist wie ein Gast, den man immer wieder einlädt, obwohl er immer nur dasselbe zu erzählen hat. Ich kenne jedes Album von Common und ich weiß nicht einmal wieso.
Wie schon der Vorgänger wurde “Finding Forever” größtenteils von Kanye West mit Beats versehen. Diese stellen sich wie so oft als kurzweiig und einfach gestrickt heraus und sind nett beschrieben gewöhnliche boom-bap’sche Konstrukte soulvoller Natur. Die Abdriftung ins extrem seichte Gefilde wie auf “Break My Heart” oder “I Want You” zerrt an den Nerven und “Drivin Me Wild” ist trotz eines netten Refrains von Lily Allen zu schlicht und poppig, um nachhaltig zu wirken. Der Anfang gefällt dagegen einigermassen, “Start The Show” mit dem Kontrastwechsel im Beat und “The People” als Großstadthymne – funktioniert irgendwie. Am Ende packt Common für “Misunderstood” und “Forever Begins” die ganze Ladung Consciousness aus. Mit mäßigem Erfolg, versteht sich.
Nach knapp 50 Minuten ist das ausgebliebene Spektakel vorbei und Common bleibt seiner Linie treu. Statt Mut, die Berechenbarkeit. Der einzige positive Aspekt ist, dass Common weiter am Puls der Zeit bleibt, doch das kann man sicherlich auch ohne einen Kanye West an Bord. Ich lege allen das 1994 erschienene “Resurrection” ans Herz, es ist das einzige Album von ihm, welches über den so beliebten englischen Begriff “mediocre” hinauskommt.
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