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Cold Blu – Guilty By Affiliation

 

Spätestens beim Reim von ‘A Tribe Called Quest’ auf ‘slugs to your chest’ in Track 2 hatten sie mich – wenn der Scheiß hier nicht gangsta to the max ist, dann weiß ich auch nicht. Auf Cold Blu ist also nach wie vor Verlass, auch wenn der typische 90er-Sound aus der Stadt so kurz vor der Jahrtausendwende eigentlich schon über den Zenit ist. Nach ihrer erstklassigen Selftitled-EP auf Green-Eyed Entertainment (1996) hat die Crew jedenfalls nochmal ordentlich nachgeladen und macht mit räudigem “Thug Shit” von der Northside einfach genauso weiter, wie sie aufgehört hat.

Was nicht nur, aber zu einem großen Teil am musikalischen Strippenzieher J.T. “G’s-Us” Franck liegt, der hier einen richtig guten Job macht und ein Bömbchen nach dem anderen zündet. Wer mit Gruppen wie Dayton Family, G.A.N. oder Lockdown etwas anfangen kann, wird auf seine Kosten kommen, wenn die Cold Blu Crew mit heiseren Raps über das Unterweltleben zwischen “Powder” und “Po-Poes” Bericht erstattet. Neu erfunden wird hier gar nichts, mustergültig umgesetzt dafür umso mehr. Gilt für den Titeltrack “Guilty By Affiliation” genauso wie für “Jaker Anthem II”, eine mehr als würdige Fortsetzung, die sich hinter dem gleichnamigen Highlight vom letzten Release nicht verstecken muss.

Mit “Perfection” und “Never” stehen zwischendurch auch zwei smoothere Tracks parat, letzterer mit slicker Gitarrenarbeit, wie man sie in Texas nicht besser hinbekommen hätte. Auch wenn das Album gegen Ende mit dem eher nach 1992 klingenden “Gangster Gangster” und der Uptempo-Einlage “Northside” ein bißchen nachlässt: was den klassisch gehaltenen Street Sound aus Flint angeht, wird man aus dieser Zeit nicht viele Lokalvertreter auf dem Level von Cold Blu finden.

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