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Cloud 9 Records – presents: Down South Ballin’ Volume 2

Auch die zweite Ausgabe der “Down South Ballin”-Compilation bietet genau das, was man sich von einer solchen Scheibe erwartet. Indo G und G Love haben produziert und bieten einen sehr abwechslungsreichen Mix, der die unterschiedlichsten Stimmungen durchläuft und die Rapstadt Memphis über weite Strecken gut repräsentiert. Überhaupt ist die Zeit um 1998 herum zumindest was Rap angeht die vielleicht interessanteste überhaupt für die Südstaatenmetropole. Die schweren Anfangsjahre mit den zahllosen Heimproduktionen im Kassettenformat gehören der Vergangenheit an, endlich wird professionell aufgenommen und vor allem: auf CD veröffentlicht. Trotzdem hört man die Wurzeln noch deutlich heraus: diese Mischung aus Verbrechergeschichten, raptechnischen Extravaganzen und der tendenziell düsteren Grundstimmung.

Schade, dass mit Ska-Face Al Kapone ausgerechnet einer der ganz Großen hier mit einem eher schwachen Track vertreten ist. “So Buck” ist solide gerappt, aber ziemlich einfallslos produziert und macht damit eigentlich genau da weiter, wo das enttäuschende “What Cha Got” ein Jahr zuvor aufgehört hat. Die Show schmeißen hier andere. Von 8MM, Delax, Flow und Killaz Inc. sind sehr smoothe Stücke zu hören – keine Balladen natürlich, eher die Sorte Sound bei der man im Sommer abends das Fenster runterkurbelt und gerne mal einen Umweg oder zwei nach Hause nimmt. Noch mehr haben die Vertreter der dunklen Seite zu bieten. King JC macht in “The Stones” das, was er sicher schon öfter gemacht hat, aber eben auch am besten kann. Druckvoller Beat, Horrorpiano, dazu leicht psychopathisch wirkende Raps zwischen Flüstern und Tongue Twists – auf Dauer wird das langweilig, aber sehr viel besser als hier lässt sich das Konzept sicher nicht umsetzen. Auch 3MK beschwören den Klang der Nacht: diese Version von “Pain” ist deutlich besser als die Neuauflage von der “Lock ‘em Down Records Compilation” und musikalisch voll auf einer Linie mit dem was man von Al Kapone’s Alcatraz Productions zu dieser Zeit so zu hören bekam. Mit ihrem sehr, sehr krassen “H Town” bewegen sich OZ da auf Augenhöhe, es ist mit Sicherheit einer der besten Songs den die Crew aus dem kleinen Kaff Humboldt jemals aufgenommen hat. Auch Mr. Trick reiht sich ein, wobei sein ganz offensichtlich auf der Kippe zu Wahnsinn eingerapptes “Friends Or Foes” atmosphärisch nicht ganz so dunkel, mehr abgedreht und trippig daherkommt.

Mr. Del lässt die Sache in “Renaissance” etwas gemächlicher angehen, er punktet vor allem durch seine charismatischen Raps, die einen besseren Beat allemal verdient hätten. Die größte Enttäuschung ist mit Abstand Cadillac Willy, ausgerechnet der Mann also, der als einziger auch schon ein Album über Cloud 9 Records gedroppt hat (“Let Me Ride”). Beide Tracks von ihm, sowohl “Project Hoes” als auch “Wiggle”, sporten bouncigen Sound, der nicht nur unterdurchschnittlich gemacht ist sondern auch überhaupt nicht zum Rest des Albums passt. Zwei verzeihliche Ausfälle…

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