Champagne – Constipation

 

Beatmacherin, Executive Producer und Präsentierdame – das alles und noch ein bißchen mehr ist Jersey City’s own Champagne, die sich auf dem Cover von “Constipation” auch entsprechend in Szene zu setzen versteht. Auf  der 1997 gedroppten Mini-Compilation stellt die Geschäftsführerin von Big Tyme Management ein paar ihrer Artists vor – und hätte sich über das mellow gehaltene Intro hinaus selbst ruhig auch noch ein paar Mal öfter ins Geschehen einschalten können.

Die A-Seite gehört dem Osten, oder besser gesagt Vitavee. Die Rapperin bekommt ihre Beats von Rated R und überzeugt vor allem in “Whats Goin On” mit einem Straßentrack jenseits aller Hoodromantik. Dass das Ding genauso wie der harmlose Uptempo-Song “Nothing From Ya” hier nur als Clean Version präsentiert wird, kratzt allerdings schon ein bißchen am Gesamteindruck. Kaum weniger überflüssig ist der Beat, den die Chefin des Hauses dem gleichermaßen talent- und motivationslosen Howard Johnson für “The Big Boss” gebastelt hat. Besser wird es nach dem Seitenwechsel, wenn dann die Formation Guilty Concious aus Indiana übernimmt.

Die Gruppe um Play Boi besteht aus vier Rapper und zwei Sängerinnen, repräsentiert die Eastside von Gary und hat mit Bob Horton genau den richtigen Mann an den Boards sitzen. Ihre drei ultrasmoothen Tracks kommen mit stimmiger Instrumentierung, schnellen Midwest Flows und gefälligen Gesangshooks: aller Einseitigkeit zum Trotz eine angemessene
Entschädigung für die doch leicht enttäuschend verlaufene Ostseite.