Cat-Dat – G’s Live Forever
Das erste was an “G’s Live Forever” auffällt, ist die Tatsache, dass mit Steve Pitts genau der Mann an den Boards saß, der mit seinen Produktionen auch schon Gruppen wie der Dayton Family einen ganz eigenen musikalischen Stempel aufdrückte. Dabei ehrt es den legendären Produzenten, dass er uns einen – immerhin möglichen – zweiten Aufguss des Dayton-Sound erspart und für den Homie Cat-Dat ganz andere, weit zurückgelehnte Spielarten des Flint-Town Funk in die Tat umsetzt.
Das trostlose Cover verspricht nicht zuviel – mit gebrochener Stimme und hohem Authentizitäts-Wert wird das Leben und Sterben auf den Straßen von Flint/Michigan thematisiert, von klischeelastigem Gesülze weit und breit keine Spur. Besonders gut funktioniert das in den relativ einfach strukturierten, von weiten Keyboardflächen getragenen Tracks “The Game Is The Reason For Livin” und “Since Eighty-Six”, in denen Cat-Dat auf unkomplizierte Art seinen alles andere als erstrebenswerten Lifestyle reflektiert und damit ganz bewusst klare Zeichen gegen die Unart des Studio-Gangstertums setzt. Ganz andere Saiten werden in den wilden Kampfansage “G’s Live Forever” angeschlagen, wo Cat-Dat samt Kollegen schon mal mit pöbelndem Gun Talk von sich reden macht. Als krasser Kontrast dann wieder die Trauernummer “Today We Bury The Homie”, neben dem rachsüchtigen Brecher “Still In The Game” sicher DER Hit des Albums.
Auch wenn den insgesamt kompakten Beats hier und da ein wenig mehr Pepp sicher nicht geschadet hätte, gibt “G’s Live Forever” ein durchaus empfehlenswertes Album im oberen Mittelfeld ab. Doch das ist nicht allein Pitts’ Verdienst. Den größten Anteil am Gelingen des Projekts trägt Cat selbst: es sind seine ungeschminkten Reality Raps, die das Album auch heute noch hörenswert machen. Schade, dass er den Traum von der großen Rapkarriere bereits nach diesem Album beerdigen musste und auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwand.
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