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Capital D – Insomnia

“The drama knows no end untill the meek are equal on the earth / I unleash the pen to blow your speakers in for what it’s worth” rappt Capital D auf seinem ersten Soloalbum “Insomnia”, und nimmt den Mund dabei wahrlich nicht zu voll. Der Titel (zu deutsch: “Schlaflosigkeit”) leitet sich von der unbedingten Notwendigkeit einer steten Kontrolle der Mächtigen in Politik und Wirtschaft her – gepennt wurde ohnehin schon viel zu lange. Jetzt heißt es Augen, oder besser noch, Ohren auf!

Hörenswert ist die Einmannshow des Emcees aus Chicago/Illinois allemal: Capital D entfesselt einen wahren Wortsturm zum bedenklichen Zustand von “Miss America”, politisiert in praktisch jeder Zeile, wettert gegen eine überaus komplexe “Culture Of Terrorism”, die nicht erst seit dem 11. September 2001 den ganzen Globus in Atem hält und zeigt sich dabei, und das kommt selten genug vor, bei aller harschen Kritik immer um Differenzierung bemüht. Trost und Halt findet Capital D in der Religion, im Islam. Das zutiefst ehrliche “Transformations” erzählt die Geschichte seiner Bekehrung – und setzt in seiner ruhigen, gefassten Art einen weichen Kontrapunkt zum sonst vorherrschenden, ruppigen und oft unmelodischen Grundton des Albums. Eigentlich toll, dass Capital D das gesamte Album auch in Eigenarbeit produziert hat, schade bloss, dass dabei die Abwechslung ein wenig auf der Strecke bleibt.

Denn wo die Texte an Dichte und Schlüssigkeit nichts zu wünschen übrig lassen, hätte man in produktionstechnischer Hinsicht durchaus etwas phantasievoller zu Werke gehen können. So ist “Insomnia” ein sehr strenges und ernstes Album geworden – ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass intelligenter Polit-Rap auch heute noch funktioniert. Bitte mehr davon.

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