C-Rayz Walz – We Live: The Black Samurai EP

Das C-Rayz Walz das kleine HipHop-ABC beherrscht dürfte mittlerweile auch den letzten Schwerhörigen klargeworden sein. Schicke Beats aus Könnerhand und pfiffiges Reimspiel kennzeichneten bislang die Veröffentlichungen des Suncycle Emcees aus der Bronx. Dann kam der Wechsel zu Def Jux und der erste Schwung war dahin – und wer das für nicht weiter besorgniserregend hielt wird auf der neuen “We Live: The Black Samurai EP” eines Besseren belehrt. Nicht das C-Rayz Walz hier ins Bodenlose stürzen oder sich irgendein unverzeihliches Malheur leisten würde – doch ist das Teil nicht im Mindesten ein solches Hörerlebnis wie etwa “The Prelude”” oder “Limelight”.

Einen zweiten Aufguss des in der Originalversion unbedingt hörenswerten “We Live” braucht die Welt nicht, weder lustiges noch sexuell stimulierendes Gequatsche im Stile von “Amore” sollte man Menschen überlassen die nichts anderes im Repertoire haben, von gespreizten Durchängern wie “Trudeau” soll hier erst gar nicht die Rede sein. Schon klar, dass diese EP nicht anderes ist als ein kleiner Zeitvertreib zum wohl in Kürze zu erwartenden neuen Album doch vergrault man mit solch halbherzigem Gebräu gerade die Fans der ersten Stunde. Dass es anders geht zeigt uns C-Rayz auch hier: “3 Card Molly” – eine Elegie auf die alten Tage in der Bronx – macht mit forschen Texten Klarschiff, das aufstrebende Produktionstalent Dub-L zeigt mit “Rain Forever” und dem knapp gehaltenen “Crayzee Rock” an dass wir da wohl auch in Zukunft noch die ein oder andere gemeinsame Arbeit zu Ohren bekommen werden.

Und wenn sich C-Rayz im beattechnisch nur mässigen “Single Mothers” kurioserweise plötzlich für die Sache der alleinerziehenden Mütter stark macht ist er doch fast schon wieder der Alte. Unter’m Strich muss man allerdings sagen: “The Black Samurai EP” ist überflüssig, klingt überflüssig und sollte nach Möglichkeit bitte nicht wiederholt werden. Danke.