C-Rayz Walz – Singular Plurals
Für alle, denen einer der wirklich zahlreichen Gastauftritte des fünften Stronghold-Mitglieds entgangen ist, gibt es “Singular Plurals”. Wie der Titel schon ahnen lässt, eine 19-Song starke Zusammensetzung der unterschiedlichsten Songs, denen eins gemeinsam und gewiss ist: Reime auf allerhöchstem Niveau. Wer C-Rayz nicht kennt, sollte diese eklatante Wissenslücke so schnell wie möglich füllen. Mit Songs wie der Single “Whodafuckareyou” zum Beispiel, wo der Suncycle-MC mit tollen Reimen und witzigen Ideen (“I take a shit in your house and blame it on yo mums”) brilliert.
Von “Deal In The Now” mit dem Green Regime gibt’s zusätzlich zur Originalversion einen (musikalisch schlecht bis langweiligen) Remix, bevor dann Wortakrobaten wie Breez Evahflowin’ und Poison Pen (representin’ Stronghold) “On Da Mic” sind, um dem Hip-Hop-Underground zu zeigen, wo der Hammer hängt. Die gleiche Zielsetzung wurde in “The Specialist” verfolgt, wo Apani B-Fly Emcee und Rasheed dem leidgeplagten Real-Rap-Fan unserer Tage über abgedrehten Elektro-Sounds eine wahrhaft neue “Perspective” eröffnen. Auf das düstere “Mood Swings” folgt “Degrees”, welches vom “Prelude”-Album her ein Begriff sein dürfte. Dann stehen plötzlich Mr. Met(aphor) von der Brooklyn Academy und Breez auf der Gästeliste und fordern: “Challenge Me”. Bei der daraufhin abgezogenen Reim-Show könnte ein Großteil der Hip-Hop-Community sofort einen Abgang machen. Einfach nur “one of the illest things you can think of / like Sisqo slappin’ Mike Tyson with a pink glove”. C-Rayz, von dem die Line übrigens stammt, beweist seine herausragenden Qualitäten (als agressiver Battle-Ryhmer einerseits und anspruchsvoller Denker andererseits) über die Gesamtlänge des Albums so eindrucksvoll, das ihm lediglich ein einziger der vertretenen (und durchgehend hochkarätigen) Rapper Konkurrenz machen könnte: Immortal Technique. In “Keepin’ It Raw” liefern sich diese beiden Naturtalente ein nur noch geniales Reim-Duell, vor dessen Hintergrund die Diskussion, ob jetzt Nas oder Jay-Z der beste MC wäre, um ein Vielfaches amüsanter erscheint, als sie ohnehin schon ist.
Bevor sich “S.H. Five” mit der grandiosen Choir-Bombe “This Is Goodbye” standesgemäß bis zur nächsten Show verabschiedet, musste er sich das Mikrophon noch von Rise, Apathy, Celph Titled, Aesop Rock, Cannibal Ox, L.I.F.E. Long, Stronghold sowie Esoteric bespucken lassen. Wie schon angesprochen: es herrscht Ausnahmezustand, in jeder nur erdenklichen Hinsicht. Auch wenn kaum ein Song exklusiv ist: “Singular Plurals” bietet gute Beats, gute Rhymes und alles in allem gute Unterhaltung. Ich warte auf mehr…
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