C-Rayz Walz – Ravipops (The Substance)
Da ist es also. Das insgesamt vierte Album des Wortvirtuosen aus der New Yorker Bronx gab aufgrund der Tatsache, dass es nun mal unter der Ägide von EL-P’s umstrittener Abstract-Werkstatt Def Jux veröffentlicht werden sollte schon leichten Grund zur Sorge. Unnötigerweise, wie sich jetzt herausstellt. Denn C-Ray Walz wäre nicht C-Rayz Walz, ließe er sich von einem Labelwechsel einfach so mir nichts dir nichts umbiegen. Mag stimmen, dass die große Klasse der alten Releases nicht ganz erreicht werden kann, doch bietet auch das nach Sohnemann Ravi betitelte Album ansprechende Unterhaltung mit cleverem Wortspiel, satten Beats und einer stattlichen Anzahl gern gehörter Gästen.
Doch auch wenn sich im etwas wackelig produzierten “The Line Up” Hochkaräter wie – Achtung! – Wordworth, J-Treds, Thirston Howl III, Vast Aire, Breezyl Brewin und MF Doom gegenseitig was vorspucken, hat die Platte ihre lichten Momente doch eher dann wenn der Sun Cycle Emcee es mutterseelenallein mit den Beats aus den arbeitsfreudigen Händen von Plain Pat, DJ Black Panther, 4th Pyramid, Belief, Wally What und vielen anderen aufnimmt. Das klappt schon im inhaltlich ideenreichen Titeltrack “The Essence” mehr als gut, würde in “Battle Me” ohne den leiernden Hook-Gesang noch besser klingen und lässt angesichts des glöckchenklingelnden “Guns And Butter” dann doch ernsthaft fragen wo um alles in der Welt der Mann seine Ideen herbekommt. Auch die ‘echten’ Höhepunkte lassen nicht lange auf sich warten: in nachdrücklich nach vorne schiebenden Songs wie “Thug Melody”, “Yeah” (mit Natural K.A.W.S) und natürlich “We Live” blüht der Suncycle-Emcee erst so richtig auf und tröstet damit locker über schwächere Nummern im Formate von “Buck 80″ oder “Floe” hinweg.
Ich war ziemlich enttäuscht als ich “Ravipops” erstmals auf Rotation hatte – die vorausgesetzten Mega-Hits waren nicht zu entdecken und die Erwartungen nach den beeindruckenden früheren Releases wohl einfach zu hoch. Doch C-Rayz neuester Streich hat Wachstumspotential bewiesen. Leichte musikalische Einbußen durch das Signing bei Def Jux und ein Mangel an potenziellen Hitsingles hin oder her – hier gibt’s nach wie vor guten Sound.
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