Busdriver – Temporary Forever
Busdriver ist ohne Frage ein Ausnahmerapper. Style-versiert wie nur wenige andere marschiert er auf “Temporary Forever” durch die 18 Tracks mit einer großen Bandbreite an lyrischen Möglichkeiten und glänzenden Flows. Vom ersten bis zum letzten Track. Vom megaschnellen “Imaginary Places” bis zum absoluten Höhepunkt “Post Apocalyptic Rap Blues”, welcher stark von Blues-, Jazz- und Rockeinflüssen geprägt wird.
Das Problem der CD ist Busdriver selbst. Und das sind nicht nur die teilweise schwer interpretierbaren Gedankengänge, nein, dazu gehört auch ein ständig abstrakter, wechselnder Rapstil, der nicht gerade Eingängigkeit vermittelt. Es ist natürlich immer wieder super einem Rapper zuzuhören, der wahrlich in Sekundenabständen seine Flows wechseln kann. Auf der anderen Seite ist das leider auf Dauer sehr anstrengend. Irgendwann wird’s dann unmusikalisch. Wenn Busdriver noch auf recht kompliziertes und verwirrendes Producermaterial wie bei “Jazz Fingers” oder “Opposable Thumbs” trifft, dann läuten bei mir die Alarmglocken. Das passiert beispielsweise bei “Along Came A Biter” nicht. Schon durch die Monster-Scratches von D-Styles gibt’s dafür klare Pluspunkte. Das ebenso hervorragende dynamische Drumset und die schlichte Melodie gehen genauso gut ab.
Auf “Temporary Forever” bietet Busdriver deutlich weniger Battle-Tracks als noch auf dem Vorgänger “Memoirs Of The Elephant Man”. Ebenso wuchs auch der Anspruch an den Instrumentals. Daddy Kev und Paris Zax schaukelten zum großen Teil das Ding und hämmerten einige edle Beatbretter zusammen, die nicht selten nach Experimentellem riechen. So dass, jemand wie ich, der das Album nur als guten Durchschnitt ansieht, immer wieder seinen Spaß haben wird, wenn er die CD aus dem Regal holt. Mehr nicht. Klassikermomente sind rar. Mögen die Abstract-HipHop-Fetischisten ruhig etwas anderes behaupten.
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