Bullet – presents… North Coast Rain
Laut einer entsprechenden Verlautbarung im Interview mit ugrap.de will er seine Musik als kommerziell ausgerichtete Mischung aus Rap und ein wenig R’n’B verstanden wissen. So spricht der selbsternannte “pioneer of Bellevue HipHop”, und spätestens jetzt weiß man, dass hier von Bullet aus Bellevue/Washington (Seattle) die Rede ist. Mit “North Coast Rain” bietet er uns eine Compilation mit einem Einzugsgebiet bis nach Kalifornien, für das u.a. Cool Nutz, Funk Daddy, Assassin und 151 ihre Aufwartung machen. Wie auf jedem Werk aus der Schmiede der Eastside Inc. kommen natürlich auch die Artists aus dem direkten Umfeld nicht zu kurz, hier lassen Leute wie Bill Yuns, White Boy Will, Todd G und viele, viele mehr von sich hören.
Doch auch wenn Bullet im Intro irgendetwas über stürmischen “North Coast Rain” ankündigt, kann ich zu Beginn davon rein gar nichts spüren. Mit “Hottest Shit” und “I You Know Like I Know” geht’s partymäßig flach gleich mal in die falsche Richtung, doch können inhaltlich ansprechendere Tracks wie “Uncapable” (Bullet über seine Liebe zum Rap und sein Leben als Workaholic) und “Strugglin’ Artist” (Bill Yuns über den Aufstiegskampf im Rapgame) die Scharte schnell wieder auswetzen. Mit “In Your Life” und “Street Life” werden zwei sehr schöne R’n’B-Sogns geboten, die mir auch lyrisch gut gefallen. Für den besten Track des Albums zeichnen Skundunnana und 151 verantwortlich, die sich in “What Went Wrong” über dicken Beats als Opfer der schlechten Umstände in ihrer Hometown Seattle darstellen. Nachdenkliche Tracks wie “Nothing In Life” und “When I get Home” sorgen fur kurze Momente der Ruhe, doch findet sich – wie auf jedem anderen Bullet-Album – auch jede Menge Hustler-Shit, als da wären “Straight M.O.B.”, “Save 2 Say” und “Uh Huh”, die mehr oder weniger schon in Ordnung gehen. Dass es auch noch ein wenig härter geht beweist man in “Too Much” über trendigem Hyphy-Beat oder im auf Kriegsstimmung bauenden “Dangerous”, dass von der Paarung harter Stimmen mit nicht minder ruppigen Beats lebt.
Langweiliges 0/8/15 Material wie “That’s Gangsta” lasse ich diskret unter den Tisch fallen, so dass wir unter dem Strich von einer gut durchschnittlich Compilation sprechen können, wobei die zahlreichen R’n’B-Einlagen manches Mal schon weit ins Poppige abdriften – hier sollte man das Augenmerk weniger auf die Massenkompabilität einzelner Songs als vielmehr auf eigene Unzulänglichkeiten richten. “North Coast Rain” ist eine für Bullet durchaus typisches Verlöffentlichung mit viel Abwechslung und einem Zielpublikum von “Haudrauf” bis “Softie”…
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