Bukshot – They Still Don’t Love Me
“They Still Don’t Love Me”, davon ist der aus Louisville, Kentucky stammende Bukshot wohl überzeugt. Doch so schlecht scheint es um seine Beliebtheit nicht bestellt zu sein. Schließlich finden sich auf seinem dritten Album hochkarätige Gäste ein. Darunter die “Sac-Town-Schwergewichte” der Siccmade/Madesicc-Meute und deren Umfeld. Ebenfalls die Ehre geben sich, das aus dem Süden stammende Schwergewicht Haystak und sein Stammproduzent DJ Dev. Und da ihn sowieso niemand zu mögen scheint, wird sofort, ohne Zeit mit Nettigkeiten zu verschwenden mit der “Mobstyle War Anthem” losgegiftet.
Die an ein Kriegsepos erinnernde Einmarschmusik des Ex-Wrestlers Bill Goldberg verleiht der Schose den nötigen Biss. Die anschließend herrschenden “Problems” übersprungen, landet man beim crunken, standesgemäß mit einem halbgebrüllten Refrain ausgestatteten Titeltrack. In ähnlicher Manier geht es beim von Gangsta Blac aus Memphis unterstützten “Tear Da Roof Off”. Ein akustischer Abriss findet hier allerdings nicht statt, dafür fehlt es an Zug und Kraft. Was man Buk zu Gute halten muss, ist, dass er es definitiv geschafft hat, mit z.B. der Westcoast-lastigen Ode (“Back To The Ville”) an N2Deeps “Back To The Hotel”, dem zu metalig ausgefallenen, abgedroschen klingenden “Law Breakaz” und den ruhigeren Nummern wie “My Impala”, “All I Know” und “What’s On My Mind”, ein breites und tiefes Songsortiment anzubieten. An sich kein schlechtes Vorhaben, unglücklicherweise sind einige dieser Lieder eher mittelmäßig gelungen.
Einiges mehr als Mittelmaß ist beim mit “Sacramentos Finest”-Rappern bestückten “The Virus” zu hören. Ein von First Degree The D.E. beigesteuerter Beat und gewohnt schnelle, souveräne “Spuckattacken” aller nordkalifornischen Protagonisten geben Grund zur Zufriedenheit. Sogar der inhaftierte X-Raided ist mit von der Partie und serviert einen wahnsinnig schmackhaften Vers. Für weitere Abwechslung sorgt der das Album zum Ausklang bringende, dramatisch-düstere Dreier. Hier herrscht Horrorfilm-Atmosphäre. Den Anfang macht “No Matter What”. Wie Messer stechende Streicher und tieftönige Piano-Sounds bringen mich ins Schwärmen. Weiter geht der tief gelegene Trip mit “The House”. Schleichende Streicher und ein bitter und panisch jammernder D.E. betätigen sich als Boten des Wahnsinns und des Todes. Etwas gedrosselter präsentiert sich der endgültige Abgang. Diesen besorgen die “Tools Of Destruction” pflichtbewusst. Unter diesen 17 Werkzeugen findet man auch zwei angriffslustige Amazonen und den aufgrund seines sehr schnellen Mundwerks hervorzuhebenden Mr. Bilistic.
Bukshot kann durch seine, nicht besonders speziellen, jedoch stets motiviert und hungrig klingenden Vorstellungen durchaus überzeugen. Die fast ausschließlich von DJ Dev und Bukshot selbst übernommene Produktion ist sauber und abwechslungsreich. Nur drei, vier “wirkliche” Glanzlichter zwischen einigem mittelhellen Flackerlicht reichen für eine höhere Bewertung allerdings nicht aus. Dennoch ein ordentliches und wichtiges Album für die Rap-Landschaft von Kentucky.
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