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Brotha Lynch Hung – EBK 4

Eigentlich ist “EBK4″ ja gar kein Brotha Lynch Hung Album. Sagt zumindest Sir Siccmade selbst. Anscheinend hat ihn sein Label Black-Market-Records mit diesem Teil irgendwie übers Ohr gehauen und es gegen seinen Willen als sein neues Release auf den Markt gebracht. Lynch hat natürlich recht, wenn er “EBK4″ als eine Ansammlung von Appearances ansieht: auf dem Album gibt es nur zwei Lynch Solo-Lieder, bei den restlichen 13 Liedern sind Gast-Rapper mit dabei. Von dem ganzen Theater um das Wie und Warum einmal abgesehen: das Teil ist natürlich trotzdem absolut hörenswert.

Den dunklen Gefilden, in denen man sich auf “Loaded” noch herumtrieb, wurde ein wenig der Rücken gekehrt – verglichen damit ist das hier schon eher ein Release der konventionellen Art. Alles nicht mehr ganz so finster, dafür mal dramatisch, mal melancholisch oder auch einfach nur schön chillig. Die Gäste tun der CD nur gut, hier tummeln sich allerlei Leute, vor allem aus dem Black-Market-Roster: Triple Beam, X-Raided, Cocaine von der Paper Chasin Organization, Kronik, Keak Da Sneak (mit einem überragenden Auftritt, check “Raw Meat”), Pook, Shotgun, Bad Azz, First Degree, P-Folks, Spice 1, Kyel, und überraschenderweise auch Snoop Dogg, der auf “Dogg Market” über einem klackernden Beat ein paar eher unmotivierte Lines kickt. Herausheben muss man Songs wie das gut abgehende “Dramatic”, “Naked Cheese” (bei dem K5 einen Auftritt hinlegt, den auf diesem Album keiner toppt), das schwer streicherlastige “Can’t Have It” und natürlich “Catch You” mit Cocaine und X-Raided, der hier unter seinem Pseudonym Nefarious den Chorus übernimmt: “catch ya wit yo pants down, and maybe while you sleepin’ / don’t matter what you saw, death is what you reepin’.”

Von Raided stammt auch der Text von “Every Single Bitch”, den Lynch hier mit freundlicher Genehmigung interpretiert. Auch wenn der ein oder andere schwache Gastauftritt oder auch mal ein musikalischer Ausrutscher auffällt, ist dieses Album eine echte Empfehlung für alle Sac-Town und Brotha Lynch-Hörer. Völlig egal ob Compilation oder Solo-Album, die Musik zählt. Und von Zeug wie diesem will ich mehr hören.

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