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Brotha Lynch Hung & Doomsday Productions – The Plague

Diese von Sacramento nach Las Vegas reichende Achse des Bösen besteht auch nicht erst seit gestern. Schon als Doomsday Productions 1995 gerade ihr erstes Album “XV” fertig hatten war der Siccmade-Gründer ein gern gesehener Gast im Spielerparadies, und so entwickelte sich im Laufe der Jahre eine fruchtbare Beziehung aus gegenseitigem Geben und Nehmen – dokumentiert auf Alben wie “Pray 4 Me” oder dem “Now Eat” Soundtrack. Nicht allzu überraschend also, dass mit “The Plague” 2002 dann auch mal ein gemeinsam eingespieltes Album zum Verkauf geboten wird.

Etwa genauso vorhersehbar aber auch, dass die so lange erwartete Zusammenkunft der Psychopathen Lynch und Eklypss die hochgesteckten Erwartungen bei weitem nicht erfüllen kann – beide Parteien haben – das steht außer Frage – ihre besten Tage schon gesehen und müssen sich heute schon ordentlich ins Zeug legen, um zu beweisen dass sie mehr können als nur vom Ruhm längst geschlagener Schlachten zu zehren. Über deutlich Cin-Sity-beeinflussten, in letzter Konsequenz jedoch höchstens zeitweise überzeugenden Produktionen von u.a. Platinum, Phonk Beta, CrookWood und DJ Numbawun (die Entdeckung des Albums) macht man sich daran, alte Images neu zu beleben. Dabei erweist sich Playboy 7 wieder mal ein bißchen als Spielverderber, wenn er mit seinen nervenden Pimperoni-Einlagen immer und immer wieder die von Pit und Eklypss stimmgewaltig aufgezogene Atmosphäre der rüdesten Gewalt stört.

So hat “The Plague” seine lichten Momente auch meist dann, wenn Playboy 7 nicht mit von der Partie ist. Über bemerkenswerten Beats von Numbawun werden in “Trouble”, dem pathetisch anmutenden “Every Day, All Day” (Eklypss: “people don’t understand they think I’m a sane man / til they realize I got their fuckin’ guts in my hand”) und dem erfrischend andersartigen “Frustrated” richtig dicke Reime geklopft, die neben den fast immer genialen Auftritten des ‘Sinista Minista’ auch davon leben, dass Brotha Lynch Hung mal von sich hören lässt. Denn: der Garden Bloccster macht sich aus unerfindlichen Gründen ziemlich rar. Zwar hat er Sicc-Affiliates wie C.O.S., Zagg, Loki und Phonk Beta mit ins Studio geschleppt (vor allem die beiden letzteren gefallen mir gut), doch wird seine spärliche Präsenz dem lockenden Namenszug auf dem Cover kaum gerecht.

Insgesamt ist “The Plague” recht solide ausgefallen, bietet neben einigen wirklich guten Nummern jedoch viel zu viel (teilweise auch unteren) Durchschnitt. Sollte sich nur holen wer absolut nicht anders kann …

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