Bravehearts – Bravehearted

Früher fingen Mülltonen in den Straßen New Yorks allein wegen den Freestyle-Skills mancher MC’s zu brennen an. 2003 ist aber nicht mehr früher und so dürfen dann Nichtskönner wie die Bravehearts eine CD veröffentlichen. Mit der sehr erfolgreichen Single “Oochie Wally” fing alles an und da wollte der Hype genutzt werden. Anders lässt sich dieser Fauxpas nicht erklären. Dass ein Featuring und ein Beatprodukt von Partybomber Lil’ Jon kommt, ist hier noch das allerkleinste Problem. Liest sich schwer nachvollziehbar, entspricht aber den Tatsachen.

Produzenten wie Dirty Swift, L.E.S. und sogar Swizz Beatz machen die Sache für den König des Crunk aber auch sehr leicht. Denn während sein Instrumental mit einer einfachen Synthie-Melodie rund und ausgearbeitet klingt, vermissen die Eastcoast-lastigen Produktionen alles was Konsequenz und Überlegung betrifft. Aber immerhin weiß man jetzt wohin die Beats hinwandern, die Nas und eigentlich auch sonst niemand auf der Welt braucht.

Wer sind eigentlich die Bravehearts und was genau machen sie falsch? Die Member heißen Jugle und Wiz, erstgenannter ist der Bruder von Nas. Beide aus Queensbridge stammend. Soweit die uninteressanten Eckdaten. Im Prinzip läuft bei den beiden neben der schrägen und abgrundtief miesen Beatwahl ebenfalls alles schlecht und schief. Das fängt beim Flow an und hört bei den Lyrics auf. Eigentlich wissen sie gar nicht, worüber sie überhaupt rappen sollen. Sie machen’s halt. Klar, dafür gibt es Groupies und Geld. Und noch mehr Groupies. Also all das was ein junger Mann braucht. Das arme Schwein ist mal wieder der fordernde Zuhörer, der sich von Unterentwickelten prüde Sex-Fantasien und größenwahnsinnige Ego-Sprüche mitteilen lassen muss.

Knapp 50 Minuten dauert der Horror um die unfertigen Beats und die untalentierten Hauptdarsteller. Die Scheibe eignet sich nur zu einem Experiment: CD auf die Straße schmeißen und schauen wie lange es dauert, bis sich Fliegen drumherum versammeln. Macht vielleicht Freude. Muss man mal probieren.