Boss Bitch – Psycho
Die Rap-Liga der harten Ladies bekommt ernstzunehmenden Zuwachs: schlicht und einfach “Boss Bitch” nennt sich die Interpretin dieses Albums, die ursprünglich aus Elkhart, Indiana stammt, aber mittlerweile in Memphis aktiv ist. Auf “Psycho” erwartet einen nichts anderes als die volle Ladung bitterböser Reime und dazu passend ein – besonders für weibliche Verhältnisse – einzigartig harter Rapstyle.
Neben schönen Tongue Twist Parts switcht die Dame auch öfter mal in den Brüllmodus, was man ihr angesichts des eher zierlichen Körperbaus so gar nicht zutrauen würde. Besonders gut geht dieses Konzept in mächtig bangenden Tracks wie “I Told You” oder dem Self-Introducing-Cut “Boss Bytch” auf, in dem Lines wie “like Jason I gon’ kill you when I see you / no second chance, no remorse that I gon’ feel for you / don’t need no blade or no pistol cocked by my side / cause by the hands of the boss bytch you gon’ die” einfach alles und jeden in Grund und Boden stampfen. Während Boss Bytch durch die Bank mächtig Radau macht, geraten die Support-Acts ein bißchen ins Hintertreffen und können nicht ganz so viel Eindruck hinterlassen. Weder Corrosion noch Bar None, Von. G oder Kokaine können der Chefin hier wirklich das Wasser reichen.
Über so gut wie jeden Zweifel erhaben ist dagegen die Produktion aus gut ballernden, tendenziell düsteren Beats – hier kann das Raise Up Records Camp nahtlos an die hochklassige Label-Compilation aus dem Vorjahr anknüpfen. Macht unter dem Strich also ein richtig gutes Midwest/Southern-Album, das nicht nur von der stimmlichen Power seiner Interpretin lebt.
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