Bombshell – Signature Series
G-Funk gab es in Detroit schon seit den frühen 90ern, aber so richtig durchsetzen konnte sich der Sound dort nie – er ist und bleibt nun einmal vor allem ein Westküstenphänomen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Female Rapper Bombshell zum Beispiel hat 1996 mit “It’s In My Nature” schon ein richtig starkes Debütalbum vorgelegt.
Das nach zweijähriger Pause veröffentlichte Nachfolgerelease rückt die Dinge wieder ins Maß, nicht nur weil man mit “Big Willy” und “Flexin'” einfach nochmal zwei Songs vom Vorgänger neu aufwärmt. Dabei ist “Signature Series” vom Ansatz her gar nicht so verkehrt, zumindest rappt Bombshell ihren Stiefel wie erwartet ganz gut runter. Wo der Opener “All Money Good” noch reichlich poppig wirkt, ist “Big Willy” mit seinen Hood Stories wesentlich düsterer gestimmt und hinter “Tell Me (How It Feels)” versteckt sich ein schön lockerer Sommertrack, der auch gut und gerne aus Cali kommen könnte.
Womit wir beim Hauptproblem der Scheibe wären. Gemessen daran, dass “Signature Series” aus dem Jahr 1998 stammt und die G-Funk-Ära ihren Zenit da schon längst überschritten hat, macht das hier schon einen etwas abgeschmackten, unkreativen Eindruck. Und Hand auf’s Herz: es gibt wirklich viel zu viele gute Releases, als dass man es sich erlauben könnte, seine Kohle für irgendwelche zweitklassigen Produktionen (Motto: Hauptsache was veröffentlicht) zum Fenster rauszuwerfen.
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