Blackout – Under The Influence: Take 2
Auf der ersten Ausgabe von “Under The Influence” aus dem Jahr 1998 reihte sich noch ein Banger an den anderen, doch mittlerweile haben sich auch bei Blackout Ermüdungserscheinungen eingeschlichen. Positiv betrachtet könnte man sagen, dass der legendäre Beatmacher aus Memphis im Gegensatz zu vielen anderen wenigstens versucht, sich weiterzuentwickeln. Andererseits will man von ihm in erster Linie natürlich seinen über die Jahre perfektionierten, zwischen smooth und alptraumhaft düster changierenden Trademark-Sound hören.
Diese Erwartungen werden diesmal eher enttäuscht, denn “Take 2″ klingt über weite Strecken schon ziemlich “Club Friendly”. Was keine schlechte Sache sein muss, angesichts der Luxusbesetzung aber wesentlich mehr hermachen könnte. Viele alte Bekannte haben Blackout die Treue gehalten: Snubnoze, Playa Fly, Gangsta Blac, Hav Oz., Peanut, Lil Gain, D’Gree und so weiter tauchten ja auch alle schon auf dem Vorgängersampler auf. Mit dem Posse Cut “Da 1st Song” legt man einen Start nach Maß hin – dunkle Soundscapes und alle Mann auf hundertachtzig – von diesem Format hätten’s ruhig ein paar Songs mehr sein können. Danach meldet sich Blackout in “Break It Down” und “On My Mind” über zwei Durchschnittsbeats erstmal höchstpersönlich zu Wort, bevor der heftig angepisst klingende Quinn mit seiner “Freestyle Session” für den nächsten Höhepunkt sorgt. Mit D’Gree sind auch im bassstarken Titeltrack fähige Leute am Start – vielleicht hätten sich Terror, Lil Guice und Playa Fly hier gleich miteinklinken sollen, dann wären uns lasche Nummern wie “Kount Off” und “Club Friendly” erspart geblieben.
Auch “Death 2 U” mit Playa Fly entpuppt sich als Enttäuschung: mit Samples von 2 Pac und dem Exorcist-Theme gewinnt man 2000 einfach keinen Blumenstrauß mehr. Der inhaltlich etwas aus der Reihe tanzende Sextrack “Tasha” lässt die Scheibe schließlich ausklingen. Viele M-Town-Produzenten könnten stolz auf ein Album wie “Under The Influence” sein – bei Blackout muss man fast schon von einer Enttäuschung sprechen.
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