Big Villa – The Biggest Villain
Auf der “Chicago’s Independents Day”-Compilation von Rebel Records hat Big Villa mit “Ballin'” schon relativ vielversprechend vorgelegt. “The Biggest Villain”, das drei Jahre später nachgeschobene Soloalbum des Rappers aus Chicago, bleibt dann aber doch deutlich hinter den Ewartungen zurück. Mögliche Ursache könnte ein Produzentenwechsel sein. Statt von Playa Ant kommen die Beats diesmal (fast) komplett von L.A. und Noiz Squad – mit einer sehr mittelprächtigen und auch viel zu langen Scheibe als Ergebnis.
Die Highlights lassen sich an einer Hand abzählen. Auch wenn ein Scarface-Sample nun wirklich alles andere als die Idee des Jahres ist: “Hustlin'” ist schon eine äußerst imposante Nummer und nebenbei auch einer der wenigen Tracks, in denen Villa seine Bassstimme voll zur Geltung bringen kann. Eher mystisch und düster dagegen der “Killa In Me Remix”, wo genau die Sorte Chitown Mob Shit geliefert wird, die man sich angesichts des Albumtitels eigentlich öfter erhofft hätte. Und “Champagne & Cognac”… nun ja, auch nicht gerade ein Innovationsfeuerwerk, in Sachen smooth durchflutschender Baller Sound samt Hookgesang aber beste Ware.
Ansonsten ist hier nicht übermäßig viel zu holen. Stimmvolumen allein macht noch keinen guten Rapper und auch die Beatmischung aus Hardcore Hip Hop (“Trauma Unit”, “Evil Blessin'”) einerseits und Midwest Gangsta Sound andererseits will nicht so recht zusammengehen. Von Flops wie dem Crossover-Experiment “Yes, Yes Y’all” mal ganz zu schweigen. Irgendwo in diesen 75 Minuten Durchschnittsmaterial steckt das Potential für eine gute EP. Auf Albumdistanz fehlt Villa aber das gewisse Etwas, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben.
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