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Big Shug – Who’s Hard?

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: hat nach all den Jahren noch irgendjemand mit diesem Album gerechnet? Ich jedenfalls nicht, zu oft wurden Ankündigungen nicht eingehalten und Versprechen gebrochen – Big Shug’s “Who’s Hard” war eine mehr als schwere Geburt. Dabei hat der Mann schon auf dem klassischen “Hard To Earn” Seite an Seite mit Guru gespittet, im Lauf der Jahre so manche kaufenswerte Single an den Start gebracht und sich mit seinem Vers für “The Militia” – diesem vielleicht größten Hit von The Gangstarr – ein für allemal in die Hip Hop Hall of Fame gerappt.

Soweit, so gut. Doch die Zeiten ändern sich: die ursprüngliche Gangstarr Foundation hat sich weitgehend zerstreut, anerkannte Größen wie Lil Dap und Jeru The Damaja kämpfen auf eigene Faust vergeblich um Anschluss. Der ursprünglich aus Boston stammende Big Shug hält’s treuherzig noch immer mit Guru und DJ Premier unten – man kann “Who’s Hard?” auch als Geste des guten Willens der Beiden verstehen. Nüchtern betrachtet steht schnell fest: die Zeit hat den guten Mann links und rechts überholt.

Der große Rap-Technician war Big Shug wohl noch nie – trotzdem hat sich sein stumpfer Flow nicht einmal in Nuancen verändert. Dass er diesen Malus mit grundehrlichen Reimen zu kaschieren versucht – man höre das rundum großartige “No Mother, No Father” – mag ihn als Menschen ehren, wirklich interessant macht das seinen Sound noch lange nicht. Und dass Primo’s Beats nun mal flexibel wie’n Kampfpanzer sind, dürfte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben. “Who’s Hard?” ist ein Album, das ausgetretene Pfade noch einmal abläuft und nicht nur deshalb volle zehn Jahre zu spät kommt.

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