Big Punisher – Capital Punishment

“Beware” heißt es gleich zu Beginn von Big Puns 1998-erschienenem Debüt-Album, denn der Bronx-MC und Member der Terror Squad, ist bereit jedem der sich ihm entgegen stellt das Licht auszuknipsen, was er auch in Zeilen wie “I’m callin’ out any rapper that I doubt, smack ‘em in the mouth / Throw ‘em in the yoke, BOOM!, then I knock ‘em out” auch immer wieder plastisch darstellt. Kombiniert mit den düsteren Streichern macht dies den Opener sicher zu einem der besten Tracks der CD.

Nicht minder schlecht geht es dann in “Super Lyrical” weiter, denn hier kommt es zu einem, wie der Titel schon andeutet, lyrischen Kräftemessen mit Black Thought von den Roots, bei dem jeder der beiden sich von der Zuckerseite präsentiert. Big Pun wäre aber nicht Big Pun, wenn sich nicht ab und zu auch eine Schnulze dazwischen schleichen würde, wobei man ihm jedoch zu Gute kommen lassen muss, dass er, im Gegensatz zu vielen seiner heutigen Kollegen, trotz RnB-Hook immer auf rap-technisch hohem Niveau bleibt, wie beispielsweise in “Punish Me” mit Miss Jones. Zum Glück bleiben aber nichtsdestotrotz die Songs für die Straßen in deutlicher Überzahl, man höre nur Brecher wie “The Dream Shatterer”, “You Ain’t A Killer”, “Capital Punishment” oder das reduzierte “Twinz (Deep Cover ’98” (in dem Partner in Rhyme Fat Joe ganz nebenbei zerrissen wird), und auch bei der Wahl der Gäste hat man ein gutes Händchen bewiesen, denn mit QBs Noreaga und Prodigy oder Shaolins Inspectah Deck a.k.a. Rebel INS sind nur Leute vetreten, die auch was können, auch wenn man sich einen nervenden Busta Ryhmes am Ende doch lieber gespart hätte.

Eine Überraschung der positiven Sorte liefert hingegen Wyclef Jean, welcher im bösen “Caribbean Connection” einen der besten Auftritte in seiner Karriere abliefert. Dieses Album ist nicht nur einer der Gründe, warum dieses schwergewichtige Rhyme-Monster heute der Ruf einer Rap-Legende genießt, sondern auch ein Beispiel wie tadellos Mainstream-HipHop 1998 noch funkionierte. R.I.P.