Big 50 – Ain’t No Turnin Back
Tempogedrosselte Beats, prägnante Synths und dazu raue Straßenlyrics von einem mit allen Wassern gewaschenen Hustler: mehr “Suthern Style” geht ja gar nicht. Dass Big 50 von Stimme und Rapstyle her stark an Scarface erinnert, ist alles andere als ein Nachteil, es gibt ja sowieso viel zu wenige Artists die ihre Hoodgeschichten so erzählen können. Die textliche Wucht von Mr. Jordan wird auf “Ain’t No Turnin Back” zwar zu keinem Zeitpunkt erreicht, aber trotzdem: es ist ehrlicher, guter Sound, wie es ihn in dieser Form nur in den 90ern gab.
Was natürlich auch auf die Produktionsarbeit zutrifft. Zu Solo und Mr. Optimo kann man sich lange Reden sparen: die beiden haben schon die E.S.G.-Klassiker “Ocean Of Funk” und “Sailin’ The South” mit Beats ausgestattet und bringen natürlich auch hier nichts als puren, unverwässerten Houston/Texas-Flavour. Big 50 gibt sich auch schon mal schießwütig: in “That Gee” werden gleich zum Auftakt unmissverständliche Ansagen gemacht, schade, dass sich aus dem Booklet nicht herauslesen lässt, von dem die beiden starken Gastverse sind. Mindestens genau so gut: der Storytelling-Track “Fucked-N-Da-Game”, das smoothe “Baller-4-Life” und natürlich das mit schwermütig schwebenden Sounds auftrumpfende “Respect”, wo unser Mann sich zu allem entschlossen zeigt: “When you see me coming I think you better step / ’cause I can kill a motherfucker for a taste of respect…”
Die Skiptaste bleibt hier jedenfalls verschont: “Ain’t No Turnin Back” ist ein Debütalbum nach Maß und lässt sich problemlos am Stück durchhören. Wenn das Ding überhaupt eine Schwäche hat, dann wohl, dass sich die Skits nicht wegdrücken lassen, was einem über kurz oder lang doch extrem auf den Sack geht. Davon abgesehen aber eine absolute Muss-Scheibe, die komischerweise nie die Aufmerksamkeit bekommen hat, die ihr eigentlich zusteht.
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