Battle Axe Records – Defenders Of The Underworld

Es gab Zeiten da waren Battle Axe Records noch nicht das was sie heute sind, da reagierte man auf Gruppen wie die Swollen Members mit einem unsicheren Stirnrunzeln und hätte sich dabei nie gedacht dass es eines Tages erstrebenswert sein könnte auf diesem kanadischen Emporkömmling von Label gesignt zu sein. Doch waren diese Zeiten der (finanziellen) Entbehrung zugleich auch eine Ära die für gute Musik engagierter Underground-Artists stand. Und wenn sich dann gleich eine derart großartige Auswahl von “Defenders Of The Underworld” zusammengerottet hat, ist natürlich höchste Aufmerksamkeit geboten.

So bietet dieser Sampler von 1999 erstmals die Gelegenheit eine Gruppe mit Namen Non Phixion wirklich wahr zu nehmen – und was die New Yorker Crew  in ihrem ATCQ-bitenden “The Full Monty” zu sagen haben ist so fesselnd, dass man sich glatt über die viel zu kurze Spielzeit des Tracks aufregen könnte. Da kommt Buc Fifty mit seinem reduzierten “Worst Enemy” gerade recht und wir können heilfroh sein, dass der grobe Hardcore-MC sich den Revolver nur in lyrischer Hinsicht an die eigene Schläfe drückt. Während Evidence, Mad Child, Everlast, Divine Styler, Defari, Kool Keith (“Get Off My Elevator”) und Moka Only es nicht schaffen den Scheinwerferkegel länger als nur unbedingt nötig auf sich zu richten stürze ich mich schon wieder hochinteressiert in das sehr eigene  “Pow Wow” von Psycho Realm. Dessen starker Eindruck dann aber von Pep Love’s intelligent konzipiertem Mystik-Burner “Trinity” doch mit Leichtigkeit ins Abseits meiner Aufmerksamkeit gepoggt wird.

Schade, dass es den rauhen Produktionsarbeiten über die Gesamtheit der 16 Tracks an den erwarteten Variationen ebenso fehlt wie an wirklich großen Hits fehlt. Wer sich die einwandfreien Raps von The Arsonists, Swollen Members, Del The Funky Homosapien, Mr. Brady, Aceyalone zu Gemüte führen will, muss schon begeisterter Fan sein und den vorherrschenden Ideenmangel auf Seiten der Produzenten wohlwollend überhören.