B.A.S.K.O. – Mirror
B.A.S.K.O. gehört zu der überschaubaren Zahl von Rappern, die in den 90ern Jahren an der Ostküste die G-Funk-Karte auszuspielen versuchten. Mit den Kollegen aus dem Westen kann der Rochester-Repräsentant zwar nicht ganz mithalten, wobei sein Debüt “Mirror” mit ruhigen, smoothen Beats und Gesang in fast jedem Song alles in allem eine relativ stimmungsvoll umgesetzte Scheibe abgibt. Für die Produktionsarbeit zuständig: Lewis Puryear, Tyrone McGowan, Darrell Cathy und in zwei Fällen sogar Stadtgenosse Green Lantern, lange vor seiner Unterschrift bei Shady Records.
Im besonders gelungenen Titeltrack macht B.A.S.K.O. dem Albumtitel alle Ehre und punktet mit einem in bester Scarface-Manier gerappten Abriß seines (Familien-)Lebens. Auch zwei härtere Tracks werden problemlos gehandlet. “Society” kommt mit grimmigen Raps über das Leben auf der Schattenseite der Gesellschaft, “Ridin’ Hi” gibt eine mehr als passable Labelhymne ab. Auf der anderen Seite ist “Mirror” zur Hälfte auch auf ein weibliches Zielpublikum zugeschnitten, zumindest gibt es hier gleich in mehreren Songs die Süßholzraspeleien eines notorischen Charmeurs zu hören. Wenn B.A.S.K.O. in “Scooby Doo” davon berichtet, wie er zu nachtschlafender Stunde durch die Straßen kurvt, um sich noch was für’s Bett abzugreifen, steckt noch ein bißchen Humor drin. In Marvee Keith’s R’n’B-Solo “Come My Way” wird dann aber auch schon mal so hemmungslos geschnulzt, dass die Röckchen in der ROC City ganz von alleine gefallen sein dürften.
Gemessen an dem, was es sein will: ein gutes Release, souverän gerappt, mit Produktionen auf der Höhe der Zeit. Thematisch bleibt’s über die 45 Minuten Laufzeit dann allerdings doch eher suboptimal gewichtet – mit einer Mischung aus Herzschmerz und Härterem, die man B.A.S.K.O. in dieser Form nur schwer abkauft.
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