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Awol One & Fat Jack – Propaganda

Was für ein Dreamteam: Shape Shifters-Zugpferd Awol One und A.T.U. Producer Fat Jack haben sich zusammengetan um eine sieben Track starke EP aufzunehmen. “Propaganda” heisst das Werk und kann die hohen Erwartungen, die man automatisch hegt, wenn zwei Wahrzeichen des West Coast Undergrounds zusammen eine EP releasen, voll und ganz erfüllen. Gleich die erste Nummer “Who Loves Propaganda” ist eine kleine Überraschung; Fat Jack, der sonst allgemein eher für chillige, erdige Instrumentals bekannt ist, legt einen hämmernden, schnellen Beat vor, der mit verzerrten, dissonanten Klängen gespickt ist. Awol One geht auch am Mic ordentlich zur Sache, so dass die beiden sich gleich mit dem ersten Track die Messlatte sehr hochlegen. Es sei jedoch jetzt schon einmal angemerkt, dass das hohe Niveau auch beim restlichen Teil der EP gehalten wird.

Der nächste Track, “Trilobites”, steht in krassem Gegensatz zum Eröffunungslied. Fat Jack legt ein langsames, zutiefst melancholisches Instrumental vor, das Awol One dazu nutzt um in seiner gewohnten, nachdenklichen Art ein paar Selbstreflexionen loszuwerden. Was hier geboten wird ist wirklich Awol One at his best: Trockene, depressiv wirkende Gedanken werden ohne viel Schnickschnack eindringlich und geradeheraus vorgetragen. Das Instrumental von Fat Jack passt wie die Faust aufs Auge zu Awol Ones Raps und hilft mit, eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Bei “Downside Out”, auf dem Shape Shifter Kollege Circus gefeaturet wird, geht es dann wieder völlig anders zu. Fat Jack präsentiert einmal mehr einen für ihn eigentlich untypischen Uptempo Beat, der gekonnt ein Gefühl der Verzweiflung und Orientierungslosigkeit vermittelt. Dem passt sich Awol One mit seinen Raps gekonnt an. Textlich gesehen wird auch hier kein langweiliger Einheitsbrei geboten, so dass das Zuhören sich lohnt. Mit der nächsten Nummer gelingt es Awol und Fat Jack wieder einen starken Gegensatz zur Atmosphäre des vorigen Tracks zu schaffen. Fat Jack drosselt das Tempo sehr stark und eine traurige, depressive Stimmung schlägt den Hörer sofort in seinen Bann. Awol One brilliert derweil am Mic mit interessanten Reimen, die gemächlich vorgetragen werden. Zur Krönung gesellt sich dann noch DJ Roach hinzu und hilft mit gekonnt gesetzten Cuts aus. Wie gerufen kommt nach diesen Ausflügen in die tristen Gefilde die Nummer “Head Like A Brick”, bei der A.T.U. Frontman Abstract Rude sich mit Awol am Mic abwechselt. Die beiden bieten klassische Representer Raps über einen Beat, der von Fat Jack wieder absolut gekonnt produziert wurde; Die leichte Monotonie, die sich bei dem flotten Beat einschleicht, lenkt gekonnt die Aufmerksamkeit auf die Raps der beiden Emcees. Das Muster, das sich bis jetzt betreffs der Reihenfolge der Tracks herauskristallisiert hat, wird konsequent fortgesetzt: Es folgt ein absolut verschlafener, schleppender Beat, der mit Trommelwirbeln und dezent gesetzten Gitarrenklängen im Refrain aufwartet und wiederum einen scharfen Kontrast zum vorangegangenen Track schafft. Träge schleppen sich die Raps von Awol One über den Beat und man hat das Gefühl, jeden Moment einzuschlafen, so langatmig und träge ist die Nummer. Das ist allerdings keineswegs falsch zu verstehen, denn hörenswert ist der Track allemal aufgrund der entstehenden Atmosphäre.

Was sich hinter den Fragezeichen verbirgt, mit denen der letzte Track betitelt ist, ist die extrem gelungene Pointe der EP; nämlich ein beschwingter Uptempo Track, über den Awol One in seiner unvergleichlichen, selbstironischen Art Reime droppt, die den Hörer zum Schmunzeln bringen. Stellt er sich doch selber als “Accidental Sex Symbol” dar und erklärt dass er “Horny Like A Rattle Snake” sei. Der Track ist auf jeden Fall eine witzige Art, die EP ausklingen zu lassen. Freunde, atmosphärischer Beats und tiefsinniger Raps werden mit diesem Release ihre Freude haben. Für Awol One Liebhaber ist das Teil sowieso ein Pflichtkauf.

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