All City – Metropolis Gold
Ihren ersten großen Aufritt im Rampenlicht hatten All City 1995 auf dem Onyx-Klassiker “All We Got Iz Us”. Greg Valentine sang die Hook von “Purse Snatchaz”, sein Partner J Mega klinkte sich im Hardcore-Brecher “Ghetto Mentalitee” mit einem entsprechend rabiaten Vers ein. An diesem Punkt hätte man am besten gleich angeknüpft und möglichst zeitnah ein Album hinterhergeschoben. Tatsächlich hat es aber ganze drei Jahre gedauert, bis das Duo aus Brooklyn seinen ersten und einzigen Longplayer in Position bringen konnte.
Das Ergebnis: unspektakulär bis enttäuschend. Nicht nur, aber eben auch, weil man von einer Gruppe aus dem direkten Umfeld von Sticky Fingaz und Co. eigentlich etwas ganz anderes erwartet hätte. Und das, obwohl die Produzentenliste von “Metropolis Gold” sich mehr als vielverprechend liest. Rockwilder, Pete Rock, DJ Clark Kent, Ron Lawrence, DJ Premier, Latif King, D. Atkinson, dazu zweimal Fredro Starr – man sollte meinen, da bei soviel Prominenz wäre ein Hitalbum reine Formsache. Tatsächlich mäandert die Scheibe dann aber zwischen statischen Boom-Tschack-Beat und heillos vergeigtem Tanzflächenmaterial, nur selten gelingt es All City Atmosphäre aufzubauen. Das relaxte, um ein simples Trompetenloop herum aufgebaute “Stay Awake” aus der Feder von Buckwild ist einer dieser raren Momente, auch das wuchtige Pianostück “Afta Hourz” oder den verträumten Schlusspunkt “Just Live” muss man hier nennen.
Doch der negative Eindruck überwiegt. Ob Bückware von Pete Rock (“Priceless”) und Primo (“The Actual”) oder überzogen poppige Stimmungstöter wie “The Hot Joint”, “Live It Up” und “Daydreaming” – gemessen an ihren Möglichkeiten haben All City eines der enttäuschendsten New York Alben des Jahrgangs 1998 eingespielt.
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