Alibi Montana & LIM – Rue

Alibi Montana & LIM schließen sich zusammen für ein Kollaboalbum, was hatte man sich gefreut auf kranke Wortgefechte par exellence, mit LIMs krakeelenden Stimme und Alibis Panzer-Flow.

Und lange lässt man sich nicht bitten: “Traffic” ist für Freunde kranker Sprachorgane ein Fest, LIM krächzt sich wahrlich die Stimme aus dem Leib, da hat Alibi Probleme ihm Paroli zu bieten, obwohl er sich nach Leibeskräften bemüht. “Sequestration” weiß im Gegensatz zum Folgetrack “Colere” mit weniger hektischen Raps zu gefallen. “SPRG” kommt danach im düsteren Gewand mit Glockenklängen daher, Dis-Leur folgt darauf mit einem LIM in Bestform, der Kerl spittet als würde ihm grad jemand eine Knarre an die Schläfe drücken, bitte mehr davon!

Leider kommt dann aber nicht mehr von diesem Kaliber, dadurch dass viele der Produktionen völlig unpassend oder einfach nur schlecht wirken, stellen sich die beiden selbst ein Bein. “Le Chant De La Rue” ist hierfür eines der besten Beispiele, eine selten dumme Ragga-Einlage mit zwei Rappern die scheinbar nicht wissen worauf sie gerade rappen. “Nique La Police” weiß dann zwar wieder mit starken Raps zu gefallen, die daneben hämmernde Drumline vom Beat hingegen weniger.

Wie sehr habe ich mich doch damals geärgert! Mit riesigen Erwartungen herangegangen und dann enttäuscht worden. Mit besseren Beats wäre hier ein einwandfreies Album für die Straße raus gekommen, so aber nicht. Wer hören will was jeder der beiden kann greift entweder zu Alibis “1260 Jours” oder bei LIM zu seinem Doppelalbum “Delinquant”.